Adresse
Broichstraße 16
41516 Hülchrath
Deutschland
Koordinate
51.12489715, 6.6609480144993
<p>Bereits zum Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Hülchrath eine kleine jüdisches Gemeinde, die offenbar auch einen Betraum in der Herzogstraße betrieb. Die Synagoge in der Broichstraße wurde am 12. Mai 1876 eingeweiht. Vor dem Zwangsverkauf der Synagoge im Mai 1938 wurde fast das gesamte Mobiliar durch Schüler der sogenannten Reichsbauernschule im Hülchrather Schloss entwendet. Es blieben lediglich einige Bänke übrig. Am 19. Mai wurde das Gebäude an einen örtlichen Metzger zwangsverkauft. Er veränderte die Bausubstanz stark. Zeitweise wurde der Betraum als Schlachtraum und Wurstküche genutzt. Nach dem Tod des Metzgers ging das Gebäude an seine Tochter und seinen Schwiegersohn. In der Nachkriegszeit betrieb die Jewish Trust Corporation for Germany ein Restitutionsverfahren für das Gebäude. In der Folge mussten die Besitzer eine Nachzahlung leisten.</p><p>In den 1980er Jahren blieb das Gebäude weitgehend ungenutzt. Die Umbaupläne der Besitzer wurden nicht verwirklicht. 1991 gründete sich das Aktionsbündnis Synagoge, das zunächst die Einrichtung einer Gedenkstätte in der Hemmerdener Synagoge anstrebte. Als dies nicht umgesetzt werden konnte, wandten sich die Aktiven der Synagoge in Hülchrath zu. Diese wurde schließlich von den Besitzern an die Stadt verkauft. Mit Mitteln der Stadt Grevenbroich, des Kreises Neuss und des Landes Nordrhein-Westfalen konnte die Synagoge umfassend saniert werden. Am 9. November 1995 wurde sie als Gedenk- und Begegnungsstätte neu eröffnet. Seitdem finden dort regelmäßig Ausstellungen und Vorträge statt.</p>
Ereignisse
Beschreibung
In Hülchrath existiert ein Betraum, evtl. in der Herzogstraße
Epoche universalgeschichtlich
Beschreibung
Die Synagoge in der Broichstraße wurde am 12. Mai eingeweiht
Epoche universalgeschichtlich
Import Quelle
grellert_access_mdb
Beschreibung
Schüler der sog. Reichsbauernschule entwenden den Großteil des Mobiliars
Epoche universalgeschichtlich
Beschreibung
Zwangsverkauf an einen örtlichen Metzger
Epoche universalgeschichtlich
Import Quelle
grellert_access_mdb
Beschreibung
starke Veränderung der Bausubstanz, Nutzung des Betraums als Schlachtraum und Wurstküche
Epoche universalgeschichtlich
Beschreibung
Nachzahlung der Besitzer nach Restitutionsverfahren durch Jewish Trust Corporation for Germany
Epoche universalgeschichtlich
Beschreibung
Eintragung des Gebäudes in die Denkmalliste der Stadt Grevenbroich
Epoche universalgeschichtlich
Beschreibung
Verkauf des Gebäudes an die Stadt, Renovierung mit Mitteln der Stadt, des Kreises und des Landes
Epoche universalgeschichtlich
Beschreibung
als Gedenk- und Begegnungsstätte, seitdem Raum für Ausstellungen und Vorträge
Datierung
9. November 1995
Epoche universalgeschichtlich
Beschreibung
Installation einer Stele vor dem Gebäude
Epoche universalgeschichtlich
Literatur
Feuer an Dein Heiligtum gelegt Michael Brocke / Meier Schwarz (Hrsg.) 1999 Bochum Kamp 3-89709-200-x
Pracht-Jörns, E.: Jüdisches Kulturerbe in Nordrhein-Westfalen: Teil II: Regierungsbezrik Düsseldorf; J.P. Bachem Verlag, Köln, 2000.
Frinken, A.: Keine Blumen, sondern Steine: Die jüdischen Friedhöfe in Hemmerden, Hülrchrath und Wevelinghoven als Gedenkorte in dörflichen, niederrheinischen Kontexten; Köln, 2022 (Masterarbeit).
Redaktionell überprüft
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