Synagogenweg 2 (zw. Mühlgraben und Mauergasse)
98617 Meiningen
Deutschland
<p>Im Mittelalter bestand zumindest in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts in Meiningen eine Synagoge (Jüden Kirche). Nach der Verfolgung in der Pestzeit stand sie leer, bis sie 1384 in eine Marienkapelle verwandelt wurde.</p><p>In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde zunächst ein Betsaal eingerichtet. Nach ... Bericht von 1878 handelte es sich um einen "gemieteten, aber zweckmäßig eingerichteten Saal".</p><p>1881-1883 konnte nach den Plänen des Landesbaumeisters Ernst Abesser eine Synagoge erbaut werden. Am 14. April 1883 wurde sie eingeweiht. 340 Personen fanden in ihr Platz. [...]</p><p>Nur 55 Jahre war die Synagoge in Meiningen Mittelpunkt des jüdischen Gemeindelebens in der Stadt. Beim Novemberpogrom 1938 wurde die Synagoge zerstört. Am frühen Morgen des 10. November verwüsteten SS- und SA-Truppen das Gebäude, später wurde die restliche Inneneinrichtung von vielen randalierenden Jugendlichen zerschlagen. Den ganzen Tag über schwammen Bücher, Orgelpfeifen und Bänke im daneben befindlichen Bleichgraben. 1939 wurde das Synagogengebäude abgebrochen.</p><p>Anlässlich des 50. Jahrestages der Zerstörung der Synagoge wurde am 8. November 1988 an ihrem Standort ein Gedenkstein eingeweiht.</p><p>(Alemannia Judaica)</p>