Große Münzenstraße 15 (Hinterhof)
14776 Brandenburg an der Havel
Deutschland
" (...) Feuerwehrleute (trugen) mehrere Benzinkanister (hinein) und anschliessend entwickelte sich das Feuer zu einem Grossfeuer. (...) Vor dem Eingang zur Synagoge stand ein grosser SS-Mann in Uniform, (...), doch ich vermute, dass dies der ehemalige Oberbürgermeister Dr. Sievers gewesen ist." Diese Aussage tätigte der Augenzeuge Otto Leppin, welcher in der Nacht vom 9./10.11.1938 im Haus gegenüber dieses Schreckensszenario beobachten musste. Nach jahrelanger Recherche stellte sich heraus, dass dieser Gräueltat an der jüdischen Gemeinde unter der Anleitung von Herrn Dr. Sievers durchgeführt wurde. Die weitere Geschichte der Synagoge blieb jahrelang unerforscht. Der Schulleiter des Evangelischen Gymnasiums am Dom zu Brandenburg und eine Schülergruppe machten es sich zur Aufgabe, die Lücke in der Geschichte zu füllen. Nach intensiver, zweijähriger Recherche entstand eine maßstabgetreue Rekonstruktion der ehemaligen Synagoge. Eine große Hilfe bei der Rekonstruktion war die noch stehende, Südwand der Synagoge, welche ein Teil des Schulhofs der heutigen Frederic-Joliot-Curie-Schule ist. Der respektvolle Umgang mit dem Denkmal ist bis heute ein Grundsatz der Schule. Wir hatten die Chance, mit einem Lehrer und sieben Sechstklässlern über den Umgang im Schulalltag zu sprechen und eventuelle Vor- und Nachteile zu bestimmen. Die Schüler erzählen von ihrer Einstellung gegenüber der Synagogenwand, beispielsweise dürfen sie sich nicht gegen die Wand lehnen oder Bälle gegen werfen.