Sankt-Annen-Straße 13
Schleswig-Holstein
23552 Lübeck
Deutschland
<p>Der Lübecker Architekt Ferdinand Münzenberger errichtete das Gebäude nach dem Vorbild der Berliner Neuen Synagoge in der Oranienburger Straße. Er schuf einen Backsteinbau mit vorgelagertem Vordergebäude und reich verzierter Fassade. Darüber wölbte sich eine prächtige Kuppel, die von einem Davidstern gekrönt war. Nach zweijähriger Bauzeit eröffnete 1880 der Lübecker Bürgermeister die Synagoge. Zu diesem Zeitpunkt wohnten rund 500 Juden und Jüdinnen in der Stadt.</p><p>In der Reichsprogromnacht vom 9. Auf den 10. November 1938 plünderte die Gestapo die Synagoge. Angezündet oder gesprengt wurde das Gebäude nicht, weil es Pläne für eine anderweitige Verwendung gab. Im Februar 1939 erwarb die Stadt das Areal für einen sehr günstigen Preis, benannte es in „Ritterhof“ um, riss die Kuppel ab und ersetzte die Fassade durch eine Backsteinfront mit Hakenkreuz. Ab 1940 nutzte sie das Gebäude als Turnhalle, Kindergarten, Requisitenlager und Wohnraum.</p><p>Der erste Gottesdienst nach dem Zweiten Weltkrieg wurde am 1. Juni 1945 gefeiert. Die Stadt gab die Synagoge zurück an die jüdische Gemeinde , die das Hakenkreuz an der Fassade durch den Davidstern ersetzen ließ. und 250 Juden und Jüdinnen lebten Ende 1945 in Lübeck. Seit 2005 ist die Jüdische Gemeinde wieder selbständig. Ihr gehören rund 900 Mitglieder an.</p><p>Quelle: https://www.luebeck.de/de/stadtleben/tourismus/luebeck/sehenswuerdigkei…;