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Kategorie
Adresse

Hauptstraße 246
67067 Ludwigshafen am Rhein
Deutschland

Früherer Straßenname
Hauptstraße 67, noch früher [1932]: Hauptstraße 86
Koordinate
49.44542, 8.420885

Ein Betraum war möglicherweise bereits seit 1815 vorhanden. Der Standort ist nicht mehr bekannt. Schriftlich belegt ist ein jüdischer Betraum in Rheingönheim 1859. 
    
Am 15. Mai 1873 verkaufte die bürgerliche Gemeinde Rheingönheim ein Haus in der Hauptstraße 67 an die jüdische Kultusgemeinde. Diese richtete im neu erstandenen Haus einen Betraum und eine Lehrerwohnung ein. Der Betraum befand sich in den vorderen Räumen im Erdgeschoss. Zur Lehrerwohnung gehörten ein Wohnzimmer und eine Küche im Erdgeschoss sowie drei Schlafzimmer im 1. Stock.  
 
1928 wurde das Gebäude an Privatpersonen vermietet. Im März 1938 wurde es für 7.500 Reichsmark an die Gemeinde Rheingönheim verkauft. Dadurch blieb es vor einer Zerstörung während des Novemberpogroms 1938 bewahrt. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude zunächst als Unterkunft für den weiblichen Arbeitsdienst verwendet, später dann auch für die Hitler-Jugend, die hier für Löscheinsätze bei Fliegerangriffen ausgebildet wurde. 1941 wurde ein Luftschutzbunker auf dem rückwärtigen Grundstück erbaut. 1949 wurde das Gebäude teilweise abgebrochen, das Erdgeschoss zu einem Ladenlokal umgebaut und der Fachwerkgiebel durch ein neues, aufgestocktes Obergeschoss ersetzt. In der Folgezeit wurde neben dem Ladenlokal (Reinigung) ein Teil des Gebäudes als Werkstatt (Schreinerei) verwendet. In den 1980er-Jahren wurde der Abriss des Gebäudes diskutiert.  
 
Am 23. März 1983 wurde im Hof des Gebäudes eine Gedenktafel angebracht. Der Text lautet: „Zur Erinnerung - Hier befand sich die ehemalige Judenschule mit Bethaus - Die Schließung erfolgt 1938. Das ursprüngliche Gebäude wurde 1949 umgebaut." Nach einem erneuten Umbau und einer umfassenden Renovierung 2008 wird das Gebäude als Vereinsheim von der Karnevalsgesellschaft Rheingönheim (Klotzgrumbeer e.V.) genutzt.   

Ereignisse
Beschreibung
als Ladenlokal (Reinigung); Werkstatt (Schreinerei)
Ereignis
Datum Von
1949
Datum bis
1980
Datierung
ab 1949
Epoche universalgeschichtlich
Partner
synagogen.info
Redaktioneller Kommentar
Wohn/Geschäftshaus /
Import Quelle
grellert_access_mdb
Medien
Das Haus um 1912 - an den Fenstern vermutlich Lehrer Jacob (im 1. Stock) und Frau Jacob (im Erdgeschoss)
schwarz weiss Bild des alten Hauses im Fachwerk Stil
Aufnahmedatum
April 2010
Fotografiert von
Michael Ohmsen
ggf. Urheber / Künstler
Michael Ohmsen
d.akrish
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Alemannia Judaica
Breite
475
Höhe
725
Lizenz
CC-BY-SA
Mimetype
image/jpeg
Gedenktafel in Erinnerung an die ehemalige Synagoge
Gedenktafel am Gebäude (von 1983):  "Zur Erinnerung. Hier befand sich die ehemalige Judenschule mit Bethaus.  Die Schließung erfolgte 1938. Das ursprüngliche Gebäude wurde 1949  umgebaut"
Aufnahmedatum
April 2010
Fotografiert von
Michael Ohmsen
ggf. Urheber / Künstler
Michael Ohmsen
d.akrish
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Alemannia Judaica
ggf. URL
http://www.alemannia-judaica.de/images/Images%20255/Rheingoenheim%20Synagoge%20140.jpg
Breite
800
Höhe
548
Lizenz
CC-BY-SA
Mimetype
image/jpeg
Literatur
Alfred Hans Kuby Juden in der Provinz, 2. durchgesehene Auflage Bernhard Kukatzki (Hrsg. Alfred Hans Kuby) Kuby, 1989 1989 Neustadt an der Weinstraße Verlag Pfälzische Post GmbH 3-926912-05-7
Gedenkstätten für die Opfer der Nationalsozialisten Teil 1 Ulrike Puvogel, Martin Stankowski, Ursula Graf (Mitarbeit) Puvogel / Stankowski, 1995 1995 Bonn Bundeszentrale für politische Bildung 3-89331-208-0
Verein zur Pflege des jüdischen Kulturerbes in Deutschland e. V. in Berlin unter Mitwirkung der der Raoul Wallenberg Loge Berlin Synagogen Gemeinden 1933 Sylvia Zacharias 1988 Berlin 3-9802005-0-7
Redaktionell überprüft
Aus

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