Lortzingstraße 3
32756 Detmold
Deutschland
Bereits im 14. Jahrhundert wohnten Juden in Detmold, die gegen Zahlung Schutzbriefe bekommen haben, die ihre dauerhafte Ansiedlung sicherten. Der älteste erhaltene Schutzbrief stammt aus dem Jahr 1500.
Die jüdische Gemeinde in Detmold nutzte von 1742 bis 1905 die Fachwerksynagoge an der Exterstraße. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die Synagoge in der Lortzingstraße errichtet und die alte Synagoge wurde an den Gastwirt Wilhelm Schwindt für 19.000 Mark verkauft.
Die Einweihung der neuen Synagoge, die in der Nähe des Schlosses und des Hoftheaters lag, fand am 17. Mai 1907 unter großer Anteilnahme der Detmolder politischen und gesellschaftlichen Elite statt. In der Synagoge befanden sich ein Versammlungsraum, ein Schulzimmer und eine Bibliothek.
Am 9. November 1938 wurde die Synagoge unter der Leitung von SA- und SS-Trupps aufgebrochen und in Brand gesetzt. Die Synagoge brannte bis auf die Grundmauern nieder. Geblieben ist nur eine Ruine, die nicht mehr verwenden werden konnte und später abgebrochen wurde. Erst am 17. April 1939 wurde der Abriss und die Abfuhr des Schutts der Ruine der Synagoge beauftragt. Einige Kultusgegenstände der Synagoge hatten die Zerstörung überstanden und befinden sich im Lippischen Landesmuseum.
Vier Portalsäulen sind ebenfalls erhalten geblieben und stehen heute im Hof der alten Fachwerksynagoge an der dort eingerichteten Gedenkstätte.
Am 10. November 1963, genau 25 Jahre nach der Pogromnacht, wurden zwei Gedenktafel zur Erinnerung an die zerstörte Synagoge an den Standort in der Lotzringstraße unter Teilnahme des Landessuperintendeten, des Bürgermeisters und des Generalsekretär des Zentralrats der Juden in Deutschland aufgestellt und eingeweiht.
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