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Kategorie
Adresse

Bleichstraße 19
64283 Darmstadt
Deutschland

Früherer Straßenname
ehemals Friedrichstraße 2
Koordinate
49.873747411996, 8.6456501673015

1695 gab Landgraf Ernst Ludwig den Darmstädter Juden die Erlaubnis, einen Betraum einzurichten und Gottesdienste abzuhalten. Dieser Betraum befand sich bis 1705 bei Hirtz, bis 1714 bei dem Hofjuden Benedikt Löw. 1735 erwarb die jüdische Gemeinde das Haus Kleine Ochsengasse 14 und baute es zu einer Synagoge um; die Einweihung erfolgte im Jahr 1737. Die Synagoge wurde im Jahr 1842 umfassend saniert und erweitert.

Die alte Synagoge wurde ab 1863/64 nur noch von der liberalen Religionsgemeinde als Bethaus verwendet, nachdem sich die orthodoxe Gruppe in eigenen Räumlichkeiten zum Gottesdienst traf. Doch wurde schon damals die alte Synagoge als nicht mehr zeitgemäß empfunden. Ein repräsentativer Neubau sollte entstehen. So wurde nach einem Entwurf des Stadtbaumeisters Edmund Köhler in dreijähriger Bauzeit von 1873 bis 1876 eine neue Liberale Synagoge errichtet. Sie wurde am 23. Februar 1876 eingeweiht. 

Beim Novemberpogrom 1938 wurde die Synagoge von SA-Männern durch Brandstiftung zerstört. Nach den Ausschreitungen in der Nacht vom 9. auf den 10. November blieb von der Synagoge nur noch eine ausgebrannte Ruine übrig, die unter der Bebauung der nachfolgenden Jahre verschwand.

Im Oktober 2003 wurden bei Bauarbeiten für einen Neubau des Klinikums Darmstadt Teile der Grundmauern der zerstörten Liberalen Synagoge entdeckt. 2008 beschloss der Gemeinderat der Stadt die Einrichtung einer Gedenkstätte auf den Grundmauern der zerstörten Synagoge. Am 9. November 2009 wurde der "Erinnerungsort Liberale Synagoge" eingeweiht. 

Ereignisse
Beschreibung
Neue liberalen Synagoge
Ereignis
Datum Von
1873
Datum bis
1876
Datierung
1873-1876
Epoche universalgeschichtlich
Partner
Alemannia Judaica
Medien
Die Synagoge der Religionsgemeinde Darmstadt, erbaut 1875-76.
Die Synagoge  der Religionsgemeinde Darmstadt, erbaut 1875-76.
Fotografiert von
Joachim Hahn
admin
Breite
382
Höhe
450
Mimetype
image/jpeg
Partner
synagogen.info
Redaktionelle Kommentar
Joachim Hahn, JoachimSHahn@web.de, Plochingen, Foto aus P. Arnsberg: Die jüd. Gemeinden in Hessen. Bilder - Dokumente S. 34 (bzw. Sammlung Alexander Haas, Darmstadt, Bd. 7,6),
Literatur
Altaras, Thea, Synagogen in Hessen Teil 2, Langewiesche, Königstein 1994
Puvogel, Ulrike u. Stankowski, Martin, Gedenkstätten für die Opfer der Nationalsozialisten Teil 1, Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1995
Arnsberg, Paul, Die Jüdischen Gemeinden in Hessen Band 1, Societätsverlag, Frankfurt 1971
Redaktionell überprüft
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