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Kategorie
Adresse

Willy-Brandt-Ring 21
67547 Worms
Deutschland

Koordinate
49.629512135529, 8.3565141635328

Der Heilige Sand ist der älteste in situ erhaltene jüdische Friedhof in Europa. Die ältesten Grabsteine stammen aus dem 11. Jahrhundert. Der Friedhof überstand mittelalterliche Vertreibungen und Pogrome ebenso wie die Shoah – nicht immer gänzlich unbeschadet, doch ohne umfassende Schäden und Räumungen, sodass rund 2.500 Steine von der Geschichte der Gemeinde zeugen.

Der Friedhof besteht aus einem Alten und einem Neuen Teil, der ab Ende des 17. Jahrhunderts belegt wurde. Im Gegensatz zu den schlicht gehaltenen Grabsteinen des Alten Teils findet man auf dem Neuen Teil stark verzierte Steine, die oftmals wie Säulen, Baumstämme oder Obelisken gestaltet sind. Auch tragen sie nicht mehr nur hebräische Inschriften - mit der Zeit findet man zweisprachige, ab Ende des 19. Jahrhunderts oftmal nur noch deutsche Inschriften. Dies zeugt von der Assimilation der Juden und ihrer starken Verwurzelung in Deutschland.

Die Grabsteine sind nicht, wie sonst auf jüdischen Friedhöfen üblich, nach Osten (Jerusalem) ausgerichtet. Eine endgültige Erklärung hierfür wurde noch nicht gefunden. Eine Legende besagt, dass dies nicht geschah, weil sich die Wormser Gemeinde selbst als "Jerusalem am Rhein" bezeichnete. Eine andere Erklärung könnte bei den Gründungsvätern der Gemeinde liegen: diese kamen vermutlich aus Italien und daher zeigen die Gräber nach Süden.

Zu den herausragenden Gräbern zählen die von Rabbi Meir von Rothenburg, genannt MaHaRam, (gest. 1293) und Alexander ben Salomon Wimpfen (gest. 1307), die noch heute von vielen Gläubigen besucht werden. Auch das Grab des MaHaRil, des Rabbi Jakob ben Moses haLevi (gest. 1427) befindet sich auf dem Heiligen Sand.

Der Heilige Sand ist Teil der seriellen Bewerbung der SchUM-Stätten Speyer, Worms und Mainz als UNESCO-Weltkulturerbe in 2020/21.

Ereignisse
Beschreibung
ältester Grabstein von 1058/59.
Ereignis
Datum Von
1000-01-01
Datum bis
1049-12-31
Datierung
erste Hälfte 11. Jahrhundert
Epoche universalgeschichtlich
Partner
Wikipedia
Beschreibung
Erweiterung des Friedhofes
Datum Von
1689-01-01
Datum bis
1689-12-31
Datierung
1689
Epoche universalgeschichtlich
Beschreibung
Schließung des Friedhofes. Ein neuer jüdischer Friedhof wird in Worms-Hochheim eröffnet. Es kommt jedoch noch bis in die 1930er Jahre zu Bestattungen in bereits vorhandenen Familiengräbern.
Datum Von
1911-01-01
Datum bis
1911-12-31
Datierung
1911
Epoche universalgeschichtlich
Beschreibung
Während der Novemberpogrome am 9. und 10.11.1938 wird das Tahara-Haus (Leichenhalle) durch Brandstiftung zerstört.
Datum Von
1938-10-01
Datum bis
1938-10-31
Datierung
November 1938
Epoche universalgeschichtlich
Beschreibung
Teile des Friedhofes werden bei einem Bombenangriff zerstört.
Datum Von
1945-01-01
Datum bis
1945-12-31
Datierung
1945
Epoche universalgeschichtlich
Beschreibung
Restaurierung des Tahara-Hauses und der Eingangssitutation
Datum Von
1956-01-01
Datum bis
1956-12-31
Datierung
1956
Epoche universalgeschichtlich
Medien
Der Friedhof Heiliger Sand in Worms
Der Friedhof Heiliger Sand in Worms
Fotografiert von
© JD (de.wikipedia.org)
admin
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Wikimedia Commons
Breite
220
Höhe
165
Lizenz
CC-BY-SA-4.0
Mimetype
image/jpeg
Rabbinental
Rabbinental
Aufnahmedatum
07.01.2006
Fotografiert von
Jörg Bürgis
admin
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Wikimedia Commons
Breite
220
Höhe
148
Lizenz
CC-BY-SA-2.5
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image/jpeg
Grabstein des Jakob ha-Bachur, eines der ältesten Grabsteine (1076/77) des Friedhofs
Grabstein des Jakob ha-Bachur, eines der ältesten Grabsteine (1076/77) des Friedhofs
Aufnahmedatum
16.08.2012
Fotografiert von
Dietrich Krieger
admin
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Wikimedia Commons
Breite
220
Höhe
304
Lizenz
CC-BY-SA-3.0
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image/jpeg
Grabsteine des Rabbi Meir ben Baruch, genannt von Rothenburg, (links) und des Alexander ben Salomon Wimpfen (rechts)
Grabsteine des Rabbi Meir ben Baruch, genannt von Rothenburg, (links) und des Alexander ben Salomon Wimpfen (rechts)
Aufnahmedatum
07.09.2017
Fotografiert von
Frank C. Müller
admin
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Wikimedia Commons
Breite
220
Höhe
147
Lizenz
CC-BY-SA-4.0
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Grabstein des Rabbi Jakob ben Moses haLevi Molin, genannt MaHaRil, 1427, im Rabbinental. Es ist auf seinen Wunsch hin freistehend und das einzige nach Osten ausgerichtete Grab des Friedhofs
Grabstein des Rabbi Jakob ben Moses haLevi Molin, genannt MaHaRil, 1427, im Rabbinental. Es ist auf seinen Wunsch hin freistehend und das einzige nach Osten ausgerichtete Grab des Friedhofs
Aufnahmedatum
16.08.2012
Fotografiert von
Dietrich Krieger
admin
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Wikimedia Commons
Breite
220
Höhe
191
Lizenz
CC-BY-SA-3.0
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Grabstein des Rabbi Naphtali Hirsch Spitz, Rabbinental
Grabstein des Rabbi Naphtali Hirsch Spitz, Rabbinental
Aufnahmedatum
16.08.2012
Fotografiert von
Dietrich Krieger
admin
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
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Breite
220
Höhe
147
Lizenz
CC-BY-SA-3.0
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Pförtnerhaus und Haupteingang
Pförtnerhaus und Haupteingang
Aufnahmedatum
15.01.2018
Fotografiert von
Reinhard Dietrich
admin
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Wikimedia Commons
Breite
220
Höhe
165
Lizenz
CC-BY-SA-3.0
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Leichenhalle und Handwaschbecken
Leichenhalle und Handwaschbecken
Aufnahmedatum
15.01.2018
Fotografiert von
Reinhard Dietrich
admin
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Wikimedia Commons
Breite
220
Höhe
246
Lizenz
CC-BY-SA-4.0
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Totengebet an der Friedhofsmauer
Totengebet an der Friedhofsmauer
Fotografiert von
Reinhard Dietrich
admin
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Wikimedia Commons
Breite
220
Höhe
170
Lizenz
CC-BY-SA-4.0
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Publikationsdatum Text
15.01.2018
Heiliger Sand, „Martin-Buber“-Blick zum Wormser Dom
Heiliger Sand, „Martin-Buber“-Blick zum Wormser Dom
Aufnahmedatum
21.03.2006
Fotografiert von
Jörg Bürgis
admin
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Wikimedia Commons
Breite
220
Höhe
148
Lizenz
CC-BY-SA-2.5
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Stein für die 12 Parnassim, die sich selbst töteten, ehe sie den Glauben leugneten. (Kiddusch ha Shem)
Aufnahmedatum
2011
Fotografiert von
Dr. Wolfgang Heumann
wheumann
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Eigenes Foto
Breite
1024
Höhe
684
Lizenz
CC BY-SA 4.0
Beschreibung
Stein für die 12 Parnassim, die sich selbst töteten, ehe sie den Glauben leugneten. (Kiddusch ha Shem)
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Literatur
https://de.wikipedia.org/wiki/Heiliger_Sand (letzter Zugriff am 22.06.18)
Redaktionell überprüft
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