Böningweg 1 c
Niedersachsen
29614 Soltau
Deutschland
<p>Der Jüdische Friedhof Soltau ist ein Jüdischer Friedhof in Soltau (Landkreis Heidekreis, Niedersachsen). Er ist ein geschütztes Kulturdenkmal.</p><p>Auf dem Jüdischen Friedhof, der am Böningweg liegt, befinden sich neun Grabsteine bzw. Grabsteinreste (drei Steine mit Inschrift und sechs Fragmente bzw. Sockel) für Juden aus Soltau und Umgebung, die in den Jahren 1721 bis 1926 verstorben sind.</p><p>Die letzte Beerdigung auf dem jüdischen Friedhof fand 1926 statt. Der Verstorbene war der Soltauer Armenpfleger und Bezirksvorsteher Simon Aron. Er hinterließ sein Geldvermögen der Stadt Soltau, um damit die Erhaltung des Jüdischen Friedhofs zu sichern. Doch die zweckbestimmten Geldmittel wurden bereits 1936 vom damaligen Bürgermeister Willy Klapproth (Amtszeit: 1913 – 1945) konfisziert, der Friedhof wurde verwüstet und Grabsteine in den Folgejahren der NS-Zeit zerstört und gestohlen. Die ursprüngliche Anzahl der Gräber und die Namen aller Beigesetzten sind heute nicht mehr bekannt.</p><p>In den frühen 1950er-Jahren beabsichtigte die Stadt Soltau die Schließung und Entwidmung des Jüdischen Friedhof nach 30 Jahren der letzten Belegung. Eine Umwandlung des Gräberfeldes in Bauland sollte somit 1956 erfolgen. 1952 stellte der Stadtbaumeister Wilhelm Crome bei einer Sichtung neun Grabsteinreste und drei Grabeinfassungen fest. Im Verwaltungsverfahren zur „Beseitigung des Judenfriedhofs in den Neuen Gärten" konnte 1953 die Selbstverständlichkeit herausgearbeitet werden, dass jüdische Friedhöfe auf Ewigkeit angelegt werden. Er wurde nun teilweise instandgesetzt, ein Teil dennoch an Privatpersonen verkauft.</p><p>Der Friedhof umfasst nur noch 138 qm von ehemals 219 qm. Öffentlicher, aber überaus versteckter Zugang über die Stichstraße Böningweg 1c.</p>
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