Vinohradská 1201/159
Hlavní město Praha
100 00 Praha 10 - Žižkov
Tschechien
<p>Die Ursprünge des Krankenhauses reichen bis ins Jahr 1888 zurück, als die jüdische Gemeinde Prags beschloss, eine Einrichtung für kranke und arme Mitglieder zu gründen. 1908 erwarb die „Jubiläumsstiftung von Kaiser Franz Joseph für Kranke“ das Grundstück, und 1911 wurde das Gebäude im klassischen Modernismus-Stil nach den Plänen des Architekten Viktor Kafka errichtet.</p><p>Während des Zweiten Weltkriegs wurde das Gelände 1943 in ein NS-Arbeitslager für Menschen aus Mischehen umgewandelt, in dem etwa 3.500 Personen interniert waren und zur Glimmerverarbeitung der Firma Glimmer--Spalterei GmbH zwangsweise herangezogen wurden.</p><p>1945 kam es zu einer Umnutzung als Internierungslager für Kollaborateure und deportierte Deutsche. Neben Soldaten, Gestapo-Angehörigen, bekannter tschechischer Kollaborateuren landeten auch Menschen, die nur Deutsch sprachen, sowie Ungarn, Rumänen und eine Gruppe jüdischer Flüchtlinge aus Polen in Hagibor. Die Internierungsmaßnahme betraf auch Tschechen, die in Mischehen mit Deutschen lebten.</p><p>Hagibor wurde im Anschluß Teil des Vinohrady-Krankenhauses, das dort bis 2006 eine Kinderstation betrieb.</p><p>Im Jahr 2008 eröffnete die Jüdische Gemeinde von Prag nach umfangreicher Renovierung und Erweiterung das Hagibor-Seniorenheim. Die Architekten Jan Línek und Josef Kolář schufen ein modernes Pflegeheim, das auf die Bedürfnisse älterer Menschen zugeschnitten ist und besonderen Wert auf individuelle Betreuung und Würde legt.</p><p>Der Name „Hagibor“ bedeutet auf Hebräisch „Held“ und verweist auf den früheren jüdischen Sportverein Hagibor, der in den 1920er Jahren auf dem weitläufigen Gelände ein Stadion errichtete.</p>

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