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Adresse

Wroniecka 11a / ul. Stawna
Greater Poland Voivodeship
61-763 Poznań
Polen

Früherer Straßenname
Wronker Platz
Koordinate
52.410989971516, 16.934907298454

<p>Am 5. September 1907 wurde die&nbsp;vom Berliner Architektenb&uuml;ro Cremer &amp; Wolffenstein im maurisch-orientalischen Stil erbaute Synagoge der deutsch-assimilierten orthodoxen j&uuml;dischen Gemeinde in&nbsp;Posen eingeweiht. Sie bot Platz f&uuml;r 600 Sitz- und 100 Stehpl&auml;tze f&uuml;r&nbsp;M&auml;nner und &ndash; auf zwei Seitengalerien &ndash; Platz f&uuml;r&nbsp;600 Frauen. Seinerzeit lebten in der Stadt Posen 5.324 Juden, dies entsprach einem Anteil von etwa 3,8 % der Stadtbev&ouml;lkerung. Das von der j&uuml;dischen Gemeinde f&uuml;r rund 850.000&nbsp;Reichsmark erbaute Geb&auml;ude war ungew&ouml;hnlich imposant.</p><p>Nach dem Gro&szlig;polnischen Aufstand (1918&ndash;1919) wurde Posen wieder polnisch und 1.047 Posener Juden wanderten in das Deutsche Reich der Weimarer Republik aus. Das Geb&auml;ude wurde in der Zwischenkriegszeit folglich wenig genutzt.</p><p>Beim deutschen nationalsozialistischen &Uuml;berfall auf Polen (1. September 1939)&nbsp;&nbsp;besetzte die Wehrmacht Posen am 10. September 1939 und erkl&auml;rte die Stadt zur Hauptstadt des neugeschaffenen &sbquo;Reichsgaus Wartheland&lsquo;.</p><p>Die letzten religi&ouml;sen Handlungen fanden am 9. September 1939 statt. Das Synagogengeb&auml;ude sollte zun&auml;chst abgerissen werden. Am 15. April 1940 wurden von den&nbsp;deutschen Besatzern die Kuppel und die Verzierungen entfernt und bald darauf die Backsteinw&auml;nde verputzt. Die zur Stra&szlig;e hin vorgelagerten beiden Rundt&uuml;rme verschwanden. In den Innenraum wurde ein 25-Meter-Becken eingebaut, und es entstand eine Schwimmhalle f&uuml;r die Soldaten der Wehrmacht. Die Stadtverwaltung Poznań&nbsp;&uuml;bernahm nach dem Krieg das Geb&auml;ude und nutzte es bis 2002 weiter als &ouml;ffentliches Hallenbad. 1989 wurde eine Gedenktafel aus Bronze an dem Geb&auml;ude angebracht, die 1997 gestohlen und durch eine Marmortafel ersetzt wurde. Grundst&uuml;ck und Geb&auml;ude wurden am 6. Mai 2002 an den Verband der J&uuml;dischen Bekenntnisgemeinden der Republik Polen (ZGWŻ) zur&uuml;ckgegeben.</p><p>Seit 2002 ist die Frage der Nutzung der ehemaligen Synagoge ungekl&auml;rt. Mit lediglich rund 50 Mitgliedern ist die heutige j&uuml;dische Gemeinde zu klein, um das Geb&auml;ude unterhalten zu k&ouml;nnen. Das Geb&auml;ude droht immer mehr zu verfallen.</p>

Ereignisse
Beschreibung
feierliche Eröffnung der Synagoge durch Rabbiner Wolf Feilchenfeld
Ereignis
Datum Von
1907-09-05
Datum bis
1907-09-05
Datierung
5. September 1907
Epoche universalgeschichtlich
Beschreibung
letzte Gebete in der Synagoge nach dem deutschen Überfall auf Polen am 1. September 1939
Ereignis
Datum Von
1939-09-09
Datum bis
1939-09-09
Datierung
9. September 1939
Epoche universalgeschichtlich
Beschreibung
Entfernung des Davidsterns und Umbau zu einem Erholungsbad für verwundete Wehrmachtssoldaten
Ereignis
Datum Von
1940-04-15
Datum bis
1940-04-15
Datierung
15. April 1940
Epoche universalgeschichtlich
Beschreibung
Übernahme aller jüdischen Immobilien durch die Volksrepublik Polen - Weiternutzung als Schwimmhalle
Datum Von
1945-02-01
Datum bis
1945-02-28
Datierung
Februar 1945
Epoche universalgeschichtlich
Beschreibung
Rückgabe an den Verband der Jüdischen Bekenntnisgemeinden der Republik Polen (ZGWŻ)
Ereignis
Datum Von
2002-05-06
Datum bis
2002-05-06
Datierung
6.Mai 2002
Epoche universalgeschichtlich
Beschreibung
Marcin Libicki - Kunsthistoriker und ehem. rechtskonservartiver PiS-Politiker - fordert den Abriss
Datum Von
2006-01-01
Datum bis
2006-12-31
Datierung
2006
Epoche universalgeschichtlich
Medien
Die profanierte Neue Synagoge in Posen
Aufnahmedatum
16.05.2017
Fotografiert von
Gronen
ggf. Urheber / Künstler
Gronen
Joachim Gronen
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Private Aufnahme
Breite
6204
Höhe
4389
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Die profanierte Neue Synagoge in Posen
Aufnahmedatum
16.05.2017
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Joachim Gronen
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Breite
6094
Höhe
4094
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Profanierte Große Synagoge in Posen
Aufnahmedatum
16.05.2017
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Breite
6094
Höhe
4094
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Beschreibung
'Schatten' der Inschrift 'Plywalnia Miejska' (Städtisches Schwimmbad)
Die profanierte Neue Synagoge
Aufnahmedatum
16.05.2017
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Joachim Gronen
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Breite
2000
Höhe
1337
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CC BY-SA 4.0
Die profanierte Neue Synagoge in Posen
Aufnahmedatum
16.05.2017
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Breite
2000
Höhe
1344
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Beschreibung
25-Meter-Schwimmbecken
Die profanierte Neue Synagoge in Posen
Aufnahmedatum
16.05.2017
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Joachim Gronen
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2000
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1344
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Beschreibung
Schwimmbecken und Galerie
Die profanierte Neue Synagoge
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16.05.2017
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Joachim Gronen
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2000
Höhe
1344
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Beschreibung
Galerie
Die profanierte Neue Synagoge in Posen
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16.05.2017
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Beschreibung
Galerie
Die profanierte Neue Synagoge in Posen
Aufnahmedatum
16.05.2017
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Joachim Gronen
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Breite
2000
Höhe
1344
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CC BY-SA 4.0
Beschreibung
Schablonen-Graffiti 'Synagoga' in der Halle
Die profanierte Neue Synagoge in Posen
Aufnahmedatum
16.05.2017
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Joachim Gronen
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Private Aufnahme
Breite
2000
Höhe
1344
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CC BY-SA 4.0
Beschreibung
Schwimmbecken
Literatur
Manns, Gabi: Fragmente, Brüche und Kontinuitäten eines Erinnerungsortes – das Gebäude der Neuen Synagoge in Poznań, Wien-Berlin 2022
Redaktionell überprüft
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