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Kategorie
Adresse

Turmstraße 3
Baden-Württemberg
71364 Winnenden
Deutschland

Koordinate
48.875886, 9.397301

Moritz Thalheimer war der erste jüdische Viehhändler in Winnenden. Er stammte aus Affaltrach im württembergischen Oberamt Weinsberg und kam 1892 mit seiner Familie - Ehefrau Karoline und den drei Kindern Bertha, August und Anna - in die Stadt. Schon zuvor hatte er sich im Handel betätigt. Am 12. Mai 1892 machte er im Winnender Volks- und Anzeigeblatt sein Geschäft bekannt: "Wir werden den seither betriebenen Viehhandel in unveränderter Weise weiter führen und sicheren solide Bedienung zu. Zugleich empfehlen wir unser Lager in Bettbarchenten, Drells, Bettfedern von den billigen bis zu den feinsten Qualitäten, sowie fertige Betten." Kunden sollten sich in Thalheimers Wohnung "bei Herrn Geometer Schüle" in der Turmstraße 3 melden.

In einem 1917 verfassten Lebenslauf geht Bertha Thalheimer auf die Hintergründe für den Ortswechsel ein: "Der Grund des Wegzugs meines Vaters war, vor allem, uns Kindern eine gute Schulbildung zu geben. In Affaltrach war dies unmöglich, da es nur konfessionelle Volksschulen gab. Mein Vater hatte wohl nur die Volksschule besucht, hatte sich aber aus innerem Drange eine gute Allgemeinbildung selbständig angeeignet. Diesen mühsamen Weg der Selbstbildung wollte er uns ersparen ..."  

Ereignisse
Beschreibung
Bis 1899 befand sich hier die Wohnung von Bertha Thalheimers Familie mit Lager für das Geschäft.
Ereignis
Datum Von
1892-01-01
Datum bis
1892-12-31
Datierung
1892
Epoche universalgeschichtlich
Literatur
Reustle, Sabine: Die Winnender Viehhändlerfamilien Thalheimer und Kaufmann (1892-1942). In: Stadt Winnenden (Hrsg.): Mittendrin und außen vor: Von Bauern, Postboten, Juden und einem desertierten Soldaten (Winnenden Gestern und heute, Bd. 13). Ubstadt-Weiher u.a. 2012. S. 103-142 (vgl. besonders S. 107-109).
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