Na Nového svět 4/2 - Souš
Ústecký kraj
435 02 Most
Tschechien
<p>Die Anwesenheit von Juden in Brüx (Most) ist seit dem 14. und 15. Jahrhundert urkundlich nachgewiesen. In den Jahre 1453 bis 1456 wurden alle Juden im Streit mit dem Adel und Brüxer Bürgern ausgewiesen. 1464 verbot der böhmische König - auf Drängen der Brüxer Bürger - jegliche jüdische Ansiedlung in und um Brüx.</p><p>Erst im Jahr 1839 wurde einer jüdischen Familie der Aufenthalt in Most / Brüx erneut gestattet. 1880 lebten bereits 551 Menschen jüdischen Glaubens in der Stadt. 1864 konnte in Most ein Gebetshaus errichtet und 1868 eine jüdische Gemeinde gegründet werden. Die Grundsteinlegung einer Synagoge erfolgte im jahr 1872. Ein Jahr später wurde sie eingeweiht. 1878 wurde ein neuer Friedhof im nahegelegenen ehemaligen Dorf Tschausch / Souš u Mostu am nord-westlichen Fuß des Berges Zámecká Hora (Hněvín) angelegt. Der ursprüngliche mittelalterliche Friedhof lag hinter der Stadtmauer südöstlich der Stadt Brüx und verschwand unwiederbringlich im Zeitraum von 1456 bis ins frühe 19. Jahrhundert. </p><p>Der neue jüdische Friedhof ist die einzige Erinnerung an die jüdische Kultusgemeinde Brüx aus der Vorzeit von 1938. Das Areal mit einer Fläche von 3.474 qm besteht aus einem Gräberfeld mit Grabsteinen, einem Zeremonienhaus im Stil der Neorenaissance und einer kleinen einfachen Leichenhalle (Tahara). Er ist zweiseitig mit einer verputzten Backsteinmauer umfriedet. Zwei baufälliger und eingestürzter Mauerabschnitte wurde durch Betonplatten ersetzt. In einem Teil der Umfassungsmauer aus verputzten Backsteinziegeln sind Urnenkammern integriert. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gehörte JuDr. Josef Spitz, langjähriger Vorsteher der Jüdischen Gemeinde Brüx, zu jenen im Reformjudentum, die eine Feuerbestattung als legitim anerkannten und Einäscherungen und Urnenbeisetzungen in jüdischen Gemeinden befürworteten.</p><p>Auf dem Friedhof befindet sich ebenfalls ein Denkmal zu Ehren der gefallenen jüdischen Soldaten des Ersten Weltkrieges.</p>
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