Nemuno g. 30b
74224 Smalininkai
Litauen
Dieser Ort hat einige Besonderheiten für Ostpreussen und für die Juden*innen in Ostpreussen: Hier gab es einen sehr hohen jüdischen Anteil an der Gesamtbevölkerung. Es ist der erste Ort in Ostpreussen, in dem ein Jude, Pincas Isakowitz, 1708 das Recht erhielt, ein Haus mit einer Schenke zu erbauen. Die Synagoge wurde an der Hauptstrasse erbaut, noch bevor Kirchen im Ort entstanden.
Schmalleningken, auf litauisch Smalininkai, lag an der sehr alten südöstlichen Grenze Ostpreußens zu Litauen und ab 1795 dem Russischem Reich.
Wegen der Zolleinnahmen und dem regen Handel, mit seinen Hotels, Gaststätten und Geschäften hatte der Ort im 19. Jh. schon fast ein städtisches Aussehen. Der Memelstrom war die wichtige Transport- und Handelsader für Holz- und Flachsimporte aus dem Inneren des Kontinents zur Ostsee (über die Häfen von Memel oder Königsberg).
Seine Funktion als Grenzort verlor das Städtchen, als in Folge des Ersten Weltkriegs das Memelland zu Litauen kam. Mit der Wiederkehr der Deutschen kurz vor dem Zweiten Weltkrieg begann der Prozess der Auslöschung des jüdischen Lebens in dieser Region.
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