Ehemalige Synagoge Wevelinghoven

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100
Kategorie
Adresse

Burgstraße 31
41516 Grevenbroich
Deutschland

Koordinate
51.1058783, 6.6179197553012

<p>In der vorliegenden Literatur finden sich Hinweise auf das Bestehen von Bets&auml;len vor dem 19. Jahrhundert. Hier ist allerdings weder eine genauere zeitliche Einordnung noch eine Lokalisierung m&ouml;glich. 1818 wurde die Synagoge im Hinterhaus der Burgstra&szlig;e 31 eingerichtet. Im Laufe des 19. Jahrhundert hielt sich die Anzahl der j&uuml;dischen Bewohner*innen Wevelinghovens zun&auml;chst konstant. Nach den antij&uuml;dischen Ausschreitungen in Folge der sogenannten Xantener Ritualmordaff&auml;re 1892 verzogen jedoch einige Mitglieder in die umliegenden gr&ouml;&szlig;eren St&auml;dte, sodass die Gemeinde zu schrumpfen begann. 1912 war Ludwig Marx Vorsteher der Gemeinde. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs war die Gemeinde so klein, dass kein Minjan mehr zustande kam. 1921 wurde daher das Synagogengeb&auml;ude in einer Gastst&auml;tte versteigert. Die neuen Besitzer rissen das Geb&auml;ude nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs ab und errichteten an seiner Stelle ein Wohnhaus. In den fr&uuml;hen 2000er Jahren installierte Helmut Coenen gemeinsam mit Mitstreitern ein Mosaik mit einer Menorah auf dem Gehweg vor dem Grundst&uuml;ck. Eine nahe des Mosaiks an einer Hauswand angebrachte Informationstafel musste nach anhaltenden Feindseligkeiten und Bel&auml;stigungen entfernt werden.</p>

Ereignisse
Ereignis
Datum Von
1818-01-01
Datum bis
1818-12-31
Datierung
1818
Epoche universalgeschichtlich
Beschreibung
Ludwig Marx ist Vorsteher der Gemeinde
Datum Von
1912-01-01
Datum bis
1912-12-31
Datierung
1912
Epoche universalgeschichtlich
Beschreibung
Die Mitgliederzahl der Gemeinde ist stark gesunken, es kommt in der Folge kein Minjan mehr zustande.
Datum Von
1919-01-01
Datum bis
1919-01-01
Datierung
nach 1918
Epoche universalgeschichtlich
Beschreibung
Das Gebäude wird aufgrund der zu kleinen Gemeinde in einer Gaststätte versteigert.
Ereignis
Datum Von
1921-01-01
Datum bis
1921-12-31
Datierung
1921
Epoche universalgeschichtlich
Beschreibung
Das Synagogengebäude wird abgerissen. An seiner Stelle wird ein Wohnhaus errichtet.
Ereignis
Datum Von
1946-01-01
Datum bis
1946-01-01
Datierung
nach 1945
Epoche universalgeschichtlich
Beschreibung
Helmut Coenen installiert gemeinsam mit weiteren Aktiven ein Mosaik im Gedenken an die Synagoge.
Ereignis
Datum Von
2001-01-01
Datum bis
2001-01-01
Datierung
nach 2000
Epoche universalgeschichtlich
Medien
Mosaik in Gedenken an die Synagoge in Wevelinghoven
Auf dem Foto ist ein quadratisches Mosaik zu sehen, das in den hellgrau gepflasterten Gehweg eingelassen ist. Das Mosaik besteht aus mittelgrauen und dunkelgrauen kleinen Kopfsteinen. Die mittelgrauen Steine bilden den Hintergrund, während aus den dunkelgrauen Steinen eine Menorah sowie diese umgebende Ornamente gelegt wurde. Ein Teil der dekorativen Muster in der rechten unteren Ecke des Mosaiks ist beschädigt. An dieser Stelle fehlen Pflastersteine.
Aufnahmedatum
04.06.2021
Fotografiert von
Antonia Frinken
ggf. Urheber / Künstler
Helmut Coenen
Antonia Frinken
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Private Aufnahme
Breite
4128
Höhe
3096
Lizenz
CC BY-SA 4.0
Beschreibung
Zur Erinnerung an die heute nicht mehr existierende Synagoge in Wevelinghoven installierte Helmut Coenen mit Mitstreitern dieses Mosaik auf dem Gehweg vor dem Grundstück, in dessen Hinterhof die Synagoge einst stand.
Literatur
Cames, H.; Herlitz, U.: Geschichte der Juden in Grevenbroich: Fragmente sieben jüdischer Gemeinden; Pfarrgemeinderat St. Peter und Paul, Grevenbroich, 1994.
Frinken, A.: Keine Blumen, sondern Steine: Die jüdischen Friedhöfe in Hemmerden, Hülchrath und Wevelinghoven als Gedenkorte in dörflichen niederrheinischen Kontexten; Köln, 2022 (Masterarbeit).
Pracht-Jörns, E.: Jüdisches Kulturerbe in Nordrhein-Westfalen: Teil II: Regierungsbezirk Düsseldorf; J.P. Bachem Verlag, Köln, 2000.
Ulrich Herlitz, Das Ende der jüdischen Gemeinde in Wevelinghoven. Die Zeit von 1933 - 1945, in: "Beiträge zur Geschichte der Stadt Grevenbroich", No.12/1996, hrg. vom Geschichtsverein für Grevenbroich und Umgebung, Grevenbroich 1996, S. 18 - 37
Redaktionell überprüft
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