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Kategorie
Adresse

Eifelstraße
41239 Mönchengladbach
Deutschland

Koordinate
51.168304511364, 6.4361694861304

Das Gelände des heutigen jüdischen Friedhofes an der Eifelstraße wurde 1832 durch Heinrich Stern erworben. Dies geschah nicht in seiner Funktion als Vorsteher der jüdischen Gemeinde, sondern zu privaten Zwecken.

Nach und nach stellte die Familie Stern der Gemeinde Teile des Grundstückes als Begräbnisfläche zur Verfügung. Diese Grundstücksteile wurden der Gemeinde als Eigentum übertragen. 

Zuvor war bis 1836 ein kleiner Begräbnisplatz im gleichen Ortsteil genutzt worden, der 1782 als „Judenkirchhof aufm Heydberg“ bezeichnet wurde. Er lag am Ende der heutigen Watelerstraße. 

Die erste Beisetzung auf dem jüdischen Friedhof an der Eifelstraße fand am 17.06.1836 statt. Für die kommenden Jahrzehnte reichte der Begräbnisplatz aus. Erst um 1900 wurde der Gemeinde ein weiterer Grundstücksteil übertragen. Wenige Jahre später im Jahre 1908 wurde eine Leichenhalle errichtet, die bis zu den Novemberpogromen stand. Zu einer nächsten Erweiterung des Friedhofes kam es 1913. 

Nach dem ersten Weltkrieg stellte die jüdische Gemeinde zum Gedenken an die jüdischen Toten des Krieges ein Ehrenmal auf dem Friedhof.

Während der nationalsozialistischen Herrschaft kam es zu Schändungen des Friedhofes und der Leichenhalle. Die erste ereignete sich am 11.05.1935. Es wurden acht Grabsteine umgeschmissen, die Türen der Leichenhalle beschmiert, Bäume abgeknickt und Davidsterne entwendet. Zu erneuten Schändungen kam es während der Novemberpogrome. Hier wurde unter anderem die Leichenhalle zerstört, von ihr sind heute nur noch die Grundmauern zu erkennen.

Bis heute finden auf dem Friedhof Bestattungen statt. Dennoch ist der mit hohen Hecken umgebene Begräbnisplatz nicht öffentlich zugänglich. Bis 1970 wurden schätzungsweise 1000 Menschen hier beigesetzt. Es handelt sich um den zweitgrößten jüdischen Begräbnisplatzes der heutigen Stadt Mönchengladbach. Die Verwaltung des Friedhofes obliegt heute der jüdischen Kultusgemeinde Mönchengladbach, die auch die Eigentümerin des Grundbesitzes ist.

Ereignisse
Ereignis
Datum Von
1832-01-01
Datum bis
1832-12-31
Datierung
1832
Epoche universalgeschichtlich
Ereignis
Datum Von
1836-06-17
Datum bis
1836-06-17
Datierung
17.06.1836
Epoche universalgeschichtlich
Datum Von
1900-01-01
Datum bis
1900-12-31
Datierung
1900
Epoche universalgeschichtlich
Datum Von
1908-01-01
Datum bis
1908-12-31
Datierung
1908
Epoche universalgeschichtlich
Datum Von
1913-01-01
Datum bis
1913-12-31
Datierung
1913
Epoche universalgeschichtlich
Ereignis
Datum Von
1935-05-11
Datum bis
1935-05-11
Datierung
11.05.1935
Epoche universalgeschichtlich
Ereignis
Datum Von
1938-11-09
Datum bis
1938-11-09
Datierung
09.11.1938
Epoche universalgeschichtlich
Medien
jüdischer Friedhof Rheydt, darauf Rosa Traben geb. Salomon am Grab ihrer Mutter Rosa geb. Struck
Aufnahmedatum
1934
Fotografiert von
unbekannt
Hanna.Stucki
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Stadtarchiv Mönchengladbach
Breite
2848
Höhe
1824
Lizenz
CC BY-SA 4.0
Literatur
Erckens, Günter: Juden in Mönchengladbach. Jüdisches Leben in den früheren Gemeinden M.Gladbach, Rheydt, Odenkirchen, Geisenkirchen-Schelsen, Rheindahlen, Wickrath und Wanlo, Band II, Mönchengladbach 1988.
Schuhmacher, Karl-Heinz: Jüdisches Leben in Mönchengladbach. Spuren in Stadt und Architektur. Mönchengladbach 2021.
Waldecker, Christoph: Das jüdische Mönchengladbach. In: Stadtarchiv Mönchengladbach (Hg.): Vitus-Post, Nr. 8, Mönchengladbach 2004.
Redaktionell überprüft
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