Römerstraße 31A
76669 Bad Schönborn
Deutschland
<p>Möbelfabrik Isaak Basnizki Bad Schönborn- Langenbrücken</p><p> </p><p>Mit der Gründung des Großherzogtums Baden änderte sich allmählich die Rechtsstellung der Juden, 1862 erhielten sie schließlich das volle Staatsbürgerrecht. Die Gleichstellung ermöglichte ihnen endlich die freie Berufswahl, Handwerk und Landwirtschaft zu betreiben.</p><p>So gründeten jüdische Bürger in der Gemeinde mehrere Zigarrenfabriken und in Langenbrücken war die Möbelfirma Isaak Basnizki der wichtigste Wirtschaftsfaktor.</p><p>Isaak Basnizki, 1853 in Litauen geboren, kam 1872 als arbeitssuchender junger Tischler nach Odenheim. Er überzeugte durch sein großes handwerkliches und unternehmerisches Geschick den dortigen Schreinermeister Groß, seinen zukünftigen Schwiegervater. Das ermöglichte ihm bald, zuerst in Odenheim und später in Langenbrücken, einen Schreinereibetrieb zu gründen und Ernestine Groß 1877 zu heiraten. Die Nachfrage nach Möbeln der Fa. Basnizki wuchs, die Kundschaft und das Absatzgebiet erstreckte sich inzwischen überregional bis ins nahe Ausland, sodass der Möbelvertrieb einen Eisenbahnanschluss erforderte. Langenbrücken verfügte über diese gut ausgebaute Eisenbahnverbindung in Richtung Karlsruhe- Heidelberg- Mannheim.</p><p>Deshalb übersiedelte die Firma und die Familie- inzwischen mit fünf Kindern- nach Langenbrücken. Das Wohn-und Geschäftshaus befand sich zuerst in der Huttenstraße 27. Nachdem die Firma weiter expandierte, entstand die neue Fabrik auf dem größeren Gelände gegenüber dem Bahnhof, dem heutigen Gelände der FFW. Basnizki beschäftigte Schreiner und Arbeiter aus der gesamten Umgebung.</p><p>Der älteste Sohn Gustav, übernahm später das Geschäft und baute es weiter aus, auch mit sehr guten Geschäftsbeziehungen bis ins nahe Ausland.</p><p>Die ab 1933 zunehmenden Repressalien, die Entrechtung und der wirtschaftliche Boykott zwangen die Familie Basnizki schließlich ihren Betrieb aufzugeben. 1938 verkauften sie ihre Firma weit unter Wert. </p><p>Familie Basniziki emigrierte in die Schweiz, nach England und Südamerika. </p>
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