Institut für Sexualwissenschaft

Complete profile
100
Adresse

Große Querallee
10557 Berlin
Deutschland

Früherer Straßenname
In den Zelten 10 / Beethovenstraße 3
Koordinate
52.518837921543, 13.367813192529

In den Jahren 1871/2 wird die "Villa Joachim“ für den jüdischen Violinisten, Komponisten, Dirigent und Musikprofessor Joseph Georg Maria Joachim (1831-1907) und seine Familie an der Adresse Beethovenstraße 3/In den Zelten 10, nördlich des Berliner Tiergartens erbaut. 

Knapp zehn Jahre später entsteht 1880 das anliegende Gebäude mit der Hausnummer In den Zelten 9a.

Nach dem Tod Joachims wird das Palais 1910 an Hermann von Hatzfeldt (1848-1933) verkauft. Am 6. Juli 1919 kann das Institut für Sexualwissenschaften eingeweiht werden. 1921 erfolgt die Erweiterung des Instituts. Es entstehen ein Vortragssaal sowie Ausstellungsräume. 

Ziel des Instituts ist es, die Sexualwissenschaft einerseits als akademisches Studien- und Forschungsfeld zu etablieren, andererseits eine medizinische und psychologische Anlaufstelle für diverse Personen zu schaffen. Neben allgemeinen Aufklärungsangeboten finden einige der ersten Hormonbehandlungen und geschlechtsangleichenden chirurgischen Eingriffe der Geschichte in der Villa Joachim statt. Hirschfeld entwickelt dort seine bahnbrechenden Theorien von den sexuellen Zwischenstufen, über den (von der Homosexualität getrennten) Transvestitismus sowie Transsexualismus. 

Das Institut vermietet Räume an verschiedene sexualpolitische Organisationen und ist Anlaufpunkt für sexualstrafrechtlich Bedrohte. Der in der Welt einzigartige Ort versammelt daher unzählige Forschende und internationale Gäste. Die beiden Häuser gehen 1924 in das Eigentum der „Dr. Magnus Hirschfeld-Stiftung“ über. 

Am 14.06.1933 erfolgt die entschädigungslose Beschlagnahmung der Gebäude.

Durch Fliegerbomben im November 1944 wird das Institut zu 84 % zerstört. 1950 werden die Überreste gesprengt.

Hinter dem HKW am Bettina-von-Arnim-Ufer befindet sich das erinnernde Kunstwerk „Die Mitteilung. Dr. Magnus-Hirschfeld-Gedenkstele" (1994). Am Foyer-Eingang des HKW erinnern zwei Stolpersteine an die Familie: Recha Tobias (H. Schwester, verlegt 2013) und Karl Giese (H. Partner, verlegt 2016).

 

Jewish Places featured diesen Eintrag für die Ausstellung "Sex. Jüdische Positionen" am Jüdischen Museum Berlin (17. Mai - 6. Oktober 2024). Mehr Informationen finden Sie in den weiterführenden Links.

Ereignisse
Beschreibung
der "Villa Joachim"
Ereignis
Datum Von
1871-01-01
Datum bis
1872-01-01
Datierung
1871-1872
Epoche universalgeschichtlich
Beschreibung
Bau des anliegenden Gebäudes mit der Hausnummer In den Zelten 9a
Datum Von
1880-01-01
Datum bis
1880-12-31
Datierung
1880
Epoche universalgeschichtlich
Beschreibung
an Hermann von Hatzfeldt
Ereignis
Datum Von
1910-01-01
Datum bis
1910-12-31
Datierung
1910
Epoche universalgeschichtlich
Beschreibung
als Institut für Sexualwissenschaften
Ereignis
Datum Von
1919-07-06
Datum bis
1919-07-06
Datierung
6. Juli 1919
Epoche universalgeschichtlich
Beschreibung
um Vortragsaal und Ausstellungsräume
Datum Von
1921-01-01
Datum bis
1921-12-31
Datierung
1921
Epoche universalgeschichtlich
Beschreibung
Erwerb durch die „Dr. Magnus Hirschfeld-Stiftung“
Ereignis
Datum Von
1924-01-01
Datum bis
1924-12-31
Datierung
1924
Epoche universalgeschichtlich
Beschreibung
der Gebäude durch die Nationalsozialisten
Ereignis
Datum Von
1933-06-14
Datum bis
1933-06-14
Datierung
14. Juni 1933
Epoche universalgeschichtlich
Beschreibung
des Instituts zu 84,2% durch Fliegerbombem
Datum Von
1944-11-01
Datum bis
1944-11-30
Datierung
November 1944
Epoche universalgeschichtlich
Beschreibung
Sprengung der Überreste
Ereignis
Datum Von
1950-01-01
Datum bis
1950-12-31
Datierung
1950
Epoche universalgeschichtlich
Medien
Magnus Hirschfeld
Schwarz-Weiß Bild von Magnus Hirschfeld
Aufnahmedatum
um 1920
Fotografiert von
n/a
ggf. Urheber / Künstler
n/a
AdrianLP
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Archiv der Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft e.V., Berlin
ggf. URL
https://magnus-hirschfeld.de/presse/
Breite
2247
Höhe
1747
Lizenz
Rechte vorbehalten
Mimetype
image/jpeg
Innenansicht Institut für Sexualwissenschaften
Raumansicht des Instituts für Sexualwissenschaften
Aufnahmedatum
um 1920
Fotografiert von
n/a
ggf. Urheber / Künstler
n/a
AdrianLP
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Archiv der Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft e.V., Berlin
ggf. URL
https://magnus-hirschfeld.de/presse/
Breite
1754
Höhe
2472
Lizenz
Rechte vorbehalten
Mimetype
image/jpeg
Kostümfest im Institut für Sexualwissenschaften
Gruppenbild mit mehreren Personen, die kostümiert sind. Kostümfest im Institut für Sexualwissenschaften
Aufnahmedatum
um 1920
Fotografiert von
n/a
ggf. Urheber / Künstler
n/a
AdrianLP
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Archiv der Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft e.V., Berlin
ggf. URL
https://magnus-hirschfeld.de/presse/
Breite
2436
Höhe
1728
Lizenz
Rechte vorbehalten
Beschreibung
Eine Gruppe von Menschen, darunter Magnus Hirschfeld (2. v. rechts), feiert im Institut ein Kostümfest. Zu den Angeboten des Instituts gehörte auch das Ausrichten von Bällen und anderen Feierlichkeiten, genauso wie die Unterstützung dabei, einen sogenannten Transvestitenschein zu erhalten oder Arbeit zu finden.
Mimetype
image/jpeg
Beide Institutsgebäude
Schwarz-Weiß Bild der Gebäude des Instituts für Sexualwissenschaften
Aufnahmedatum
um 1920
Fotografiert von
n/a
ggf. Urheber / Künstler
n/a
AdrianLP
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Archiv der Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft e.V., Berlin
ggf. URL
https://magnus-hirschfeld.de/presse/
Breite
1148
Höhe
809
Lizenz
Rechte vorbehalten
Beschreibung
Die Postkarte zeigt das erste Institutsgebäude an der Ecke In den Zelten / Beethovenstraße. Der seit 1880 links an das Gebäude angegliederte Neubau In den Zelten 9a ist nicht zu sehen.
Mimetype
image/jpeg
Postkartenmotiv - Institut für Sexualwissenschaften
Postkartenmotiv, Gebäude des Instituts für Sexualwissenschaften
Aufnahmedatum
um 1920
Fotografiert von
n/a
ggf. Urheber / Künstler
n/a
AdrianLP
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Archiv der Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft e.V., Berlin
ggf. URL
https://magnus-hirschfeld.de/presse/
Breite
2303
Höhe
1593
Lizenz
Rechte vorbehalten
Beschreibung
Die Postkarte zeigt das erste Institutsgebäude an der Ecke In den Zelten / Beethovenstraße. Der seit 1880 links an das Gebäude angegliederte Neubau In den Zelten 9a ist nicht zu sehen.
Mimetype
image/jpeg
Recha Tobias (Schwester Hirschfelds) Stolperstein am HKW nahe des ehemaligen Standortes des Instituts. Sie bewohnte das Nachbarhaus.
Stolperstein für Recha Tobias, Schwester von Magnus Hirschfeld
Aufnahmedatum
2021
Fotografiert von
Adrian Luderer-Pflimpfl
ggf. Urheber / Künstler
n/a
AdrianLP
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
privat ALP
Breite
960
Höhe
1280
Lizenz
CC BY-SA 4.0
Mimetype
image/jpeg
Stolperstein Karl Giese, Partner von Magnus Hirschfeld. Der Gedenkstein befindet sich am unteren Foyer-Eingang des HKW in unmittelbarer Nähe zum Standort des Instituts für Sexualwissenschaften.
Stolperstein für Karl Giese, Partner von Magnus Hirschfeld
Aufnahmedatum
2021
Fotografiert von
Adrian Luderer-Pflimpfl
ggf. Urheber / Künstler
n/a
AdrianLP
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
privat ALP
Breite
960
Höhe
1280
Lizenz
CC BY-SA 4.0
Mimetype
image/jpeg
Literatur
Beachy, Robert, Das Andere Berlin. Die Erfindung Der Homosexualität. Eine Deutsche Geschichte 1867 - 1933, München 2015.
Braun, Christina von, Gibt es eine 'jüdische' und eine 'christliche' Sexualwissenschaft? Sexualität und Säkularisierung, Wien 2004.
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An
Ereignisse LS
Beschreibung
von der Villa Joachim
Ereignis
Datum Von
1871-01-01
Datum bis
1872-01-01
Datierung
1871-1872
Beschreibung
: Das anliegende Gebäude mit der Anschrift In den Zelten 9a wird gebaut.
Datum Von
1880-01-01
Datum bis
1880-12-31
Datierung
1880
Beschreibung
an Hermann von Hatzfeldt
Ereignis
Datum Von
1910-01-01
Datum bis
1910-12-31
Datierung
1910
Beschreibung
als Institut für Sexual-Wissenschaften
Ereignis
Datum Von
1919-07-06
Datum bis
1919-07-06
Datierung
6. Juli 1919
Beschreibung
um Vortrags-Saal und Ausstellungs-Räume
Datum Von
1921-01-01
Datum bis
1921-12-31
Datierung
1921
Beschreibung
: Die Stiftung mit dem Namen Dr. Magnus Hirschfeld-Stiftung kauft die Gebäude.
Ereignis
Datum Von
1924-01-01
Datum bis
1924-12-31
Datierung
1924
Beschreibung
: Die National-Sozialisten haben der Stiftung die Gebäude weggenommen.
Ereignis
Datum Von
1933-06-14
Datum bis
1933-06-14
Datierung
14. Juni 1933
Beschreibung
vom Institut fast ausschließlich durch Flieger-Bomben
Ereignis
Datum Von
1944-11-01
Datum bis
1944-11-30
Datierung
November 1944
Beschreibung
: Sprengung der Über-Reste
Ereignis
Datum Von
1950-01-01
Datum bis
1950-12-31
Datierung
1950