Sophie-Charlotten-Str. 92
14059 Berlin
Deutschland
<p>Die kleine Brauerei wurde durch den jüdischen Geschäftsmann Ignatz Nacher zu einem Brauereiimperium eintwickelt. Ignatz Nacher wurde 1868 in Österreich-Schlesien geboren und kam 1901 zu Engelhardt, wurde Teilhaber, übernahm die damals noch kleine Brauerei. Am 26. Juni 1913 beantragt der in Detmold ansässige Ignatz Nacher bei der Hohen Fürstlichen Regierung in Detmold „gehorsamst“ seine „Naturalisation“. Nach der Einbürgerung entwickelt er die Engelhardt-Brauerei zur zweitgrößten Brauereigruppe in Deutschland. Dazu gehörten Werke in der Pankower Thulestraße, der Charlottenburger Sophie-Charlotte-Straße, die Malzbierbrauerei Groterjan und Beteiligungen an Brauhäusern unter anderem in Bamberg, Dortmund (Stifts-Bier), Hamburg.</p><p>Die Pasteurisierung und damit verbundene Lagerfähigkeit des Bieres macht ihn so erfolgreich.</p><p>Mit der Machtergreifung der Nazis wurde zum Boykott des "Judenbieres" aufgerufen. Nacher wird am 19. Mai 1933 zum Berliner Stadtkommissar Julius Lippert zitiert, der im mit Pistole und der Drohung, in KZ zu müssen, Engelhardt-Aktien im Wert von 2,5 Millionen Reichsmark abnimmt. Im August erfolgte die Verhaftung und Enteignung zugunsten der Dresdner Bank. Ein Prozess Nachers wird von den Gerichten abgeschmettert, 1939 starb er verarmt in der Schweiz.</p><p>Die arisierte Brauerei beschäftigte bis 1945 Zwangsarbeiter, wurde bei Bombenangriffen getroffen, aber 1949 wieder aufgebaut. Bis 1983 als Engelhardt-Brauerei, ab 1983 unter Schultheiß wurde in Berlin noch bis 1998 Bier hergestellt. Heute stehen an der Stelle der Brauerei verschiedene Gebäude.</p>
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