Große Hamburger Str. 27
10115 Berlin
Deutschland
<p>Das Jüdische Gymnasium Moses Mendelssohn in Berlin-Mitte ist eine staatliche anerkannte Privatschule der Jüdischen Gemeinde zu Berlin. Mit Unterricht in Hebräisch und Jüdischer Relgionslehre, koscherem Mittagessen und dem Begehen jüdischer Feiertage möchte die Schule "ein Zeichen für gelebtes Judentum in der Berliner Bildungslandschaft" setzen. Gleichzeitig ist die Schule offen für Angehörige aller Konfessionen und versucht so, gesellschaftliche Integration und Akzeptanz zu fördern.</p><p>Die bewegte Geschichte jüdischen Lernens in der Großen Hamburger Straße reicht bis ins Jahr 1861 zurück. In diesem Jahr begann die Jüdische Gemeinde mit dem Bau des bis heute erhaltenen Gebäudes, das zwei Jahre später von der Jüdischen Knabenschule bezogen wurde. Knapp 70 Jahre später folgte 1931 die Zusammenlegung der Knabenschule mit der Jüdischen Mädchenschule. 1942 wurde die Schule vom nationalsozialistischen Reichssicherheitshauptamt geschlossen und fortan bis zum Ende des Krieges als Deportationslager genutzt. </p><p>Nachdem das Gebäude während der DDR-Zeit eine Berufsschule beherbergte, gelangte das Gebäude nach dem Mauerfall zurück in den Besitz der wachsenden Jüdischen Gemeinde Berlins. Mit ihrem Einzug im Jahr 1992 gelang es der Jüdischen Oberschule schließlich, an die Geschichte jüdischer Bildung in der Großen Hamburger Straße anzuknüpfen. Seit 2012 stellt sich das Gymnasium zudem in die Tradition des Aufklärers Moses Mendelssohns, auf dessen Initiative 1778 die Gründung der ersten jüdischen Freischule in Deutschland zurückging. Mendelssohn setzte sich nachhaltig dafür ein, dass auch ärmere jüdische Kinder, deren Ausbildung sich oftmals auf Torah und Talmud beschränkte, Zugang zu weltlicher Bildung erhielten. </p>
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