Adresse
Große Fleischergasse 16
04109 Leipzig
Deutschland
Koordinate
51.3410308, 12.371935
Dr. phil. Max Martin Sigmund Heinemann wurde als Sohn des Lehrers Adolf Heinemann und seiner Ehefrau Martha, geb. Bamberger, in Berlin geboren. Früh Waise, wurde er durch Verwandte mütterlicher seits, Inhaber der Tuchfabrik Tannenbaum, Pariser & Co. Luckenwalde, finanziell unterstützt, um Schule und Studium absolvieren zu können. Verheiratete war er seit April 1917 mit Mathilde Hermeter ( 2.7.1878 Rosenheim - 4.12.1943 Leipzig). Sie und ihre Tochter Anna Veronika (1896-1942) konvertierten im Februar 1917 zum jüdischen Glauben. Anna Veronika heiratete Dr. phil. Max Hofmann (1886-1966) am 13.11.1926. So war Hofmann nicht nur sein Geschäftspartner in der Dieterich´schen Verlagsbuchhandlung, sondern auch sein Schwiegersohn. Gemeinsamer Wohnsitz der Familien war die Prommenadenstrasse 14. Auf Grund der Rassegesetze entlassen, wurde er an den Kröner Verlag Stuttgart vermittelt, bearbeitete hier die Neuausgabe von Suetons "Caesarenleben". Mathilde trat im Dezember 1938 aus der jüdischen Gemeinde aus. Die Adoption iher Tochter durch Heinemann wurde aufgehoben. Am 24.1.1939 wurde ihm der Vorname Israel amtlich zugeordnet. Das Ehepaar stellte am 17.6.1940 einen Auswanderungsantrag zu seiner Cousine Käte Pariser in Sidney, Australien. Zu dieser Zeit war er Lehrer der Israelitischen Schule. Es folgte jedoch der Zangsumzug ins "Judenhaus" Große Fleischergasse 16 und seine Zwangsarbeit auf dem Leipziger Friedhof. Mathilde starb während des Bombenangriff 1943, Max brach sich während dessen beide Arme, war nicht mehr arbeitsfähig und kam Anfang 1944 ins Jüdische Krankenhaus nach Berlin. Von hier in das Sammellager zur Deportation nach Auschwitz. Dort verliert sich seine Spur Ende April 1944.
Ereignisse
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geboren in Berlin
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Abitur am Berliner Friedrich-Wilhelm-Gymnasium
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Studium der Altphilologie in Berlin, Marburg, Straßburg
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Promotion in Straßburg "Elegien der Alexandriner"
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Leipzig, Verlagsbuchhändler, Lektor, Übersetzer
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Leipzig, Leiter der Lichtbildanstalt E.A. Seemann
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Wehrdienst an der rumänischen Front
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gleichberechtigter Gesellschafter und Geschäftsführer der Dieterich´schen Verlagsbuchhandlung (DVB)
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Verlag Dr. Max Hoffmann
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Verlagsmitarbeiter Kröner Verlag Stuttgart
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Lehrer an der Israelitischen Schule Leipzig
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Zwangsumzug in das "Judenhaus" Große Fleischergasse 16
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Zwangsarbeiter auf dem Leipziger Friedhof
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Bombardierung, seine Ehefrau stirbt, er wird verletzt
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Überführung in das Jüdische Krankenhaus Berlin
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Sammellager Große Hamburger Strasse, Berlin, Deportation nach Auschwitz
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in Auschwitz verschollen
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Literatur
Kowalzik, Barbara. Die Lehrer und Lehrerinnen des Leipziger jüdischen Schulwerks 1912-1942, vorgestellt in Biogrammen (Sonderband 2006 des Leipziger Kalenders). Leipziger Universitätsverlag 2006. ISBN 978-3-86583-117-0. p166ff
Geburtsregister Berlin, Standesamt IVa 1882 Nr. 3230 für Max Martin Sigmund Heinemann
Redaktionell überprüft
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