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Kategorie
Adresse

Kremmener Str.
16515 Oranienburg
Deutschland

Koordinate
52.750510425884, 13.228125340664

Entstehung:

Am 13.01.1718 stellte Joseph Meyer einen Antrag auf einen jüdischen Friedhof in Oranienburg, der abgewiesen wurde, da es nur zwei jüdische Familien in Oranienburg gab und diese in Briesethal und Berlin beigesetzen werden konnten. Die jüdische Bevölkerung nahm zu und Friedrich Wilhelm III erließ 1812 ein Edikt, welches die Juden zu Staatsbürgern machte (keine völlige Gleichstellung). Im gleichen Jahr war ein weiterer Antrag auf den Friedhof erfolgreich. Am 16.03.1815 fand die erste Beisetzung von Jakob David Wolff statt, der mit 20 Monaten an Krämpfen starb. Als Grundlage galt zur Begrenzung ein Bretterzaun und als Leichenhalle ein Schuppen. 1875 wurde ein Leichenhaus und eine Hecke angebaut und 1933 eine Friedhofsmauer im morgenländischen Stil.

Allgemeines:

Das Judentum besitzt großen Repekt vor dem menschlichen Leichnam und vor Grabstätten, deshalb wird der Friedhof auch als eine dauerhafte Einrichtung angesehen. Daraus folgt eine unantastbare Totenruhe, weshalb die Gräber ewig bestehen. Die Juden nennen ihren Friedhof "Guter Ort" und er steht über der Synagoge. Es ist eine Sünde Tote nicht zu bestatten und es gilt als Schande nicht begraben zu werden. Im Judentum gibt es nur Erdbestattungen mit schlichten Grabsteinen und keinen Blumenschmuck, weil im Tod alle gleich sind. Die Füße der Toten auf dem Friedhof sind nach Süden ausgerichtet(Seeweg über Mittelmeer nach Jerusalem). Oft werden Steine aufs Grab gelegt, denn sie stehen für die Ewigkeit. Auf dem Friedhof müssen Männer eine Kippa (Kopfbedeckung) tragen. Am Sabbat und anderen jüdischen Feiertagen ist er geschlossen.

Heute wird der Friedhof von der örtlichen jüdischen Gemeinde genutzt. Insgesamt gibt es 116 verzeichnete Grabstellen und auch die aus dem 19. Jahrhundert stammenden Gebäude sind gut erhalten. Schade ist jedoch, dass man noch klar die Zerstörungen aus der NS-Zeit und spätere Beschädigungen erkennen kann. Grabsteine mussten wieder zusammengeklebt werden.

Ereignisse
Beschreibung
Antrag der jüdischen Gemeinde Oranienburg auf eigenen Friedhof erfolgreich
Datum Von
1812-01-01
Datum bis
1812-12-31
Datierung
1812
Epoche universalgeschichtlich
Beschreibung
Erste Beisetzung von Jacob David Wolff auf Begräbnisplatz
Ereignis
Datum Von
1815-01-01
Datum bis
1815-12-31
Datierung
1815
Epoche universalgeschichtlich
Beschreibung
Jüdische Gemeinde erwirbt Friedhofgrundstück von der evangelischen Kirchengemeinde
Datum Von
1838-01-01
Datum bis
1838-12-31
Datierung
1838
Epoche universalgeschichtlich
Beschreibung
Es entstehen Hecke und Trauerhalle
Datum Von
1875-01-01
Datum bis
1875-12-31
Datierung
nach 1875
Epoche universalgeschichtlich
Beschreibung
Verwüstung durch Novemberprogromnacht
Ereignis
Datum Von
1938-10-01
Datum bis
1938-10-31
Datierung
November 1938
Epoche universalgeschichtlich
Beschreibung
138. und somit letzte Beisetzung (Clara Lewinsohn)
Datum Von
1939-01-30
Datum bis
1939-01-30
Datierung
30.01.1939
Epoche universalgeschichtlich
Beschreibung
Schließung und Beschlagnahmung durch Gestapo
Ereignis
Datum Von
1939-01-01
Datum bis
1939-12-31
Datierung
1939
Epoche universalgeschichtlich
Beschreibung
Friedhof wird vernachlässigt, weil keine jüdische Gemeinde mehr vorhanden ist.
Datum Von
1945-01-01
Datum bis
1945-12-31
Datierung
nach 1945
Epoche universalgeschichtlich
Beschreibung
Aufräumarbeiten zum 50. Jahrestag, Grabsteine werden wieder hergerichtet
Ereignis
Datum Von
1988-01-01
Datum bis
1988-12-31
Datierung
1988
Epoche universalgeschichtlich
Beschreibung
Beschädigung von 10 Grabsteinen durch unbekannten Täter & Wiederherrichtung durch Stadtverwaltung.
Ereignis
Datum Von
1997-01-01
Datum bis
1997-12-31
Datierung
1997
Epoche universalgeschichtlich
Beschreibung
Schlüsselübergabe durch Bürgermeister an die neue jüdische Gemeinde
Ereignis
Datum Von
2001-01-01
Datum bis
2001-12-31
Datierung
2001
Epoche universalgeschichtlich
Beschreibung
wieder Beisetzungen
Ereignis
Datum Von
2005-01-01
Datum bis
2019-07-02
Datierung
seit 2005
Epoche universalgeschichtlich
Medien
Jüdischer Grabstein
Aufnahmedatum
18.09.2019
Fotografiert von
Emily Rosin
Historypaul
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Private Aufnahme
Breite
5076
Höhe
3873
Lizenz
CC BY-SA 4.0
Mimetype
image/jpeg
Davidstern
Aufnahmedatum
18.09.2019
Fotografiert von
Emily Rosin
Historypaul
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Private Aufnahme
Breite
6016
Höhe
4000
Lizenz
CC BY-SA 4.0
Mimetype
image/jpeg
Grabsteine
Aufnahmedatum
18.09.2019
Fotografiert von
Sophia Güll
Historypaul
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Private Aufnahme
Breite
3024
Höhe
4032
Lizenz
CC BY-SA 4.0
Mimetype
image/jpeg
Jüdische Grabsteine
Aufnahmedatum
18.09.2019
Fotografiert von
Emily Rosin
Historypaul
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Private Aufnahme
Breite
4032
Höhe
3024
Lizenz
CC BY-SA 4.0
Mimetype
image/jpeg
Oranienburg, Jüdischer Friedhof
Links und rechts helle Backsteinmauer. Zwischen den Backsteinmauern befindet sich das Eingangsportal des jüdischen Friedhofs.
Aufnahmedatum
27.Februar 2011
Fotografiert von
Jumbo1435
ggf. Urheber / Künstler
Jumbo1435
Historypaul
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Wikimedia Commons
ggf. URL
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/0/0c/Oranienburg%2C_J%C3%BCdischer_Friedhof.jpg
Breite
3072
Höhe
2304
Lizenz
CC BY-SA 3.0
Beschreibung
Eingangsportal jüdischer Friedhof Oranienburg
Mimetype
image/jpeg
Bauplan des jüdischen Friedhofs
Bauplan des jüdischen Friedhofs
Aufnahmedatum
19.09.2019
Fotografiert von
Paul Herrig
Historypaul
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Stadtarchiv Oranienburg
Breite
1770
Höhe
2985
Lizenz
Alle Rechte vorbehalten
Mimetype
image/jpeg
Video
Historypaul
Thumbnail
Quelle
youtube
Video ID
ypU0GDc7ySo
Url
Literatur
Kessler, Judith/ Dämmig Lara, Jüdisches im Grünen. Ausflugsziele im Berliner Umland, Teetz/Berlin 2007.
Biereigel, Hans/Bogracheva, Irina/Ladyzhenska, Lyudmyla, 200 Jahre Jüdischer Friedhof zu Oranienburg. Oranienburg [2012].
Stadtarchiv Oranienburg, Rep. 1, Nr. 214-11 (Leichenhaus der Jüdischen Gemeinde) und Nr. 214-10 ( Friedhofsmauer).
Redaktionell überprüft
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