Eggersdorfer Weg 5
15374 Müncheberg
Deutschland
Am 02.04.1740 übergab der Müncheberger Magistrat den im Ort ansässgen Juden eine Fläche auf dem Weinberg als Begräbnisplatz. Wahrscheinlich hatten schon zuvor in dieser Gegend außerhalb der Stadt jüdische Begräbnisse stattgefunden. 1756 kaufte die Jüdische Gemeinde die 18,85 x 11,31m große Fläche und legte darauf ihren Friedhof an. 1837 wurde dieser erweitert und auf drei Seiten mit einer Mauer sowie auf der Rückseite mit einer Holzbewehrung umgeben und mit Stegen und Blumenbeeten versehen. 1886 erfolgte nochmals eine Erweiterung um 16m Länge und 12m Breite. Die Grabsteine legen ein beredtes Zeugnis darüber ab, wie sich die Deutschen jüdischen Glaubens in den deutschen Staat integrierten. Während die älteren Steine noch hebräische Inschriften tragen, sind die neueren Steine mit lateinischen Buchstaben beschriftet. Nach dem furchtbaren Progrom in der von den Nationalsozialisten "Reichskristallnacht" genannten Nacht vom 09. zum 10.11.1938 erlosch das jüdische Leben in Müncheberg.
Die pietät- und kulturlosen Führer von N.S.D.A.P. und SA ließen zum Ende des Krieges den Volkssturm auf dem jüdischen Friedhof Schießübungen abhalten, wovon Einschläge auf Grabsteinen Zeugnis ablegen.
Unser geliebter Vater u. Grossvater Sally Lewin geb. 23. Dezember 1856 gest. 7. Oktober 1932
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