Puschkinallee 18
14469 Potsdam
Deutschland
Der Jüdische Friedhof Potsdam in der Puschkinallee 18 wurde 1743 auf dem heutigen Pfingstberg angelegt. Das älteste und gleichzeitig einzige Grab aus dem Gründungsjahr des Friedhofs gehört Frau Edel, die am 24.02.1743 verstarb.
Bei den meisten Grabsteinen ist die Inschrift auf Hebräisch. Außerdem kann man dort verschiedene Symbole und Dekore erkennen: Das typische Segnungszeichen (zwei sich berührende Hände) bedeutet, dass die dort begrabenen Männer sich als Angehörige der Gruppe der Kohanim (Priester) verstehen. Es gibt auch Kronen, die häufig als Sonne aufgefasst werden können. Sie sind charakteristisch für den Friedhof in Potsdam. Die Krone hat in der Überlieferung 3 Bedeutungen, als Krone des guten Namens, als Krone der Torah und als Krone der Priesterschaft. Das Symbol der Kanne, welches auf manchen Grabsteinen zusehen ist bedeutet, dass der Gestorbene von den Leviten ( Diener des Jerusalemer Tempels) abstammt. Der Davidstern war ursprünglich ein magisches Zeichen und rein dekorativ. Er wurde erst im 19. Jahrhundert zum Symbol des Judentums.
Am 29.12.1855 wurde in Potsdam die Heilige Bruderschaft „Chewra Kaddischa“ als Verein wiedergegründet. Nach jüdischem Gesetz und Ritual dürfen nur Mitglieder des Vereins Bestattungen ausrichten. Sie begleiten die Sterbenden und betreuen die Angehörigen. In der 1910 erweiterten Trauerhalle werden Verstorbene gewaschen und eingekleidet, die Mitglieder der Beerdigungsbruderschaften begleiten die Begräbnisfeier. Seit der Neugründung der jüdischen Gemeinde 1991 haben über 50 Mitglieder hier ihre Ruhestätte gefunden.
In der Trauerhalle ist eine Gedenktafel, die an die im Ersten Weltkrieg gefallenen deutsch-jüdischen Soldaten erinnert. An Juden, die zwischen 1933 und 1943 aus Potsdam vertrieben oder die Deportation in die Vernichtungslager nicht überlebten, erinnert im IV. Beerdigungsabschnitt ein großer Gedenkstein.
Im Jahr 1999 wurde der jüdische Friedhof als UNESCO- Welterbe anerkannt.
Gesuch des Bildhauers Angermann um Überlassung von Land auf dem sogenannten Schraderberg bei Potsdam zur Anlegung einer Maulbeerbaumplantage. Enthält u.a. Karte mit "Judenbegräbnisplatz", 1756
Gesuch des Bildhauers Angermann um Überlassung von Land auf dem sogenannten Schraderberg bei Potsdam zur Anlegung einer Maulbeerbaumplantage. Enthält u.a. Karte mit "Judenbegräbnisplatz", 1756
Gesuch des Bildhauers Angermann um Überlassung von Land auf dem sogenannten Schraderberg bei Potsdam zur Anlegung einer Maulbeerbaumplantage. Enthält u.a. Karte mit "Judenbegräbnisplatz", 1756
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