Am Neuen Palais 10 (Haus 2)
14469 Potsdam
Deutschland
Die „School of Jewish Theology“ an der Universität Potsdam ist die europaweit erste Institution, die interessierten – jüdischen wie nichtjüdischen – Forscher*innen die Möglichkeit gibt, sich im Studium, welches ungefähr 5 bis 7 Jahre dauert, intensiv mit dem Judentum zu beschäftigen und – sofern jüdisch – sich als Rabbiner*innen, Kantor*innen und Lehrer*innen ausbilden zu lassen. Dabei setzen sich die Studierenden nicht nur mit jüdisch-geistlichen, sondern auch mit wissenschaftlichen und philosophischen Aspekten auseinander. Voraussetzung für das Studium ist ein Jahr in Israel, wo sie im direkten Kontakt mit dem israelischen Judentum und dem jüdischen Alltag stehen.
Die Universität Potsdam zählt auch für die Studierenden an der „School of Jewish Theology“ nicht direkt als jüdischer Ort, jedoch wird der jüdische Glaube mit integriert. Der Ansatz dafür ist zum Beispiel der Bau einer Synagoge auf dem Campus und ein interner Gottesdienst, den die Studierenden selbst führen und gestalten dürfen.
In Forschung und Lehre wird das Judentum aus unterschiedlichen Perspektiven, wie zum Beispiel der konservativen und der liberalen Bewegung, untersucht. Diese beiden Strömungen werden durch das Abraham-Geiger-Kolleg (liberal) und das Zacharias Frankel College (konservativ) vertreten. Das Besondere an der „School of Jewish Theology“ ist, dass beide Strömungen miteinander kooperieren und in Verbindung stehen.
Ein Schwerpunkt des Studiums ist die Entwicklung des Judentums. Lange Zeit galt der Tempel in Jerusalem als Mittelpunkt des Judentums. Nachdem der Heilige Ort fast vollkommen zerstört wurde, musste sich das Judentum neu organisieren und einen neuen Mittelpunkt finden. So wird heute die Thora als mobiler Mittelpunkt des Judentums bezeichnet. Die Thora wurde früher (und zum Teil bis heute) von jüdischen Kindern als Schulbuch genutzt. Außerdem wird sie als eine Art Anleitung gesehen, wie man zu Gott spricht und ein gutes und bestimmtes Leben führt.
Neuen Kommentar hinzufügen