Hauptstr. 9
71686 Remseck am Neckar
Deutschland
Der 1821 zum ersten Bürgermeister Hochbergs gewählte Hans Georg Döberle erbaute 1824 das Haus und verkaufte es 1831 an den Rosenwirt Abraham Seligmann, da er 1830 von Gabriel Dreyfuß das ehemalige Pfarrhaus in der Hauptstr. 10 erworben hatte und dorthin umzog. Seligmann verkaufte 1832 das Haus an den jüdischen Dorfschullehrer David Weil, der 1847 starb. Seine Witwe Babette Weil bewohnte das Haus mit sieben Kindern noch bis 1859. Aus dieser Zeit hat sich die Bezeichnung "Jüdisches Lehrerhaus" eingebürgert. 1859 erwarb der jüdische Kaufmann Tobias Bernheimer das Haus. Nach seinem Tod 1883 ging es an den Kaufmann David Israel über, der 1914 verstarb. Er war mit Pauline Israel geb. Falk, einer Schwester von Adolf Falk, dem letzten Hochberger Juden, verheiratet. Pauline Israel (1860-1925), ihr Bruder Adolf Falk und seine Frau Caroline waren in den 20er Jahren des 20. Jh. die letzten drei Hochberger Juden. Die "Israele" war wegen ihrer Kinderliebe und ihres Humors dorfbekannt. Die Tochter Julie, wohnhaft in Bad Cannstatt, verkaufte 1926 das Haus und konnte um 1939 noch nach England ausreisen, wo ihr Bruder Gustav schon lebte.
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