Adresse
Magnus-Hirschfeld-Strasse 33
16515 Oranienburg
Deutschland
Koordinate
52.754355409638, 13.274694766382
Das Landhaus Lehnitz ist Chiffre jüdischen Lebens, Glaubens, des Widerstandes, der Selbstbesinnung auf eigene Kultur und Identität, gelebter Fürsorge für Gemeindemitglieder; daher einer auf ihre Lebenswelt antwortenden und gestaltenden jüdischen Gemeinde. Es ist das Ergebnis einer Transformationsleistung von einem jüdischen Genesungsheim für erwerbstätige Frauen und heranwachsende Mädchen hin zu einem jüdischen Erhohlungsheim inmitten der nationalsozialistischen Terrorherschaft.1896 kamen die Verwaltungen der jüdischen Krankenhäuser und der Armen-Kommission aus der jüdischen Gemeinde Berlin zusammen. Es wurde ein Komitee zur Gründung eines jüdischen Genesungsheim berufen, um Frauen und Mädchen die Genesung unter medizinischer Betreuung auf dem Land zu ermöglichen. Im Vorstand dieses Komitees befand sich das Ehepaar Rosa und Louis Sachs, die 1899 das jüdische Genesungsheim Lehnitz gründeten, das von einem eigens vom Ehepaar Sachs eingetragen Verein getragen und finanziert wurde. Die demographische Entwicklung der jüdischen Gemeinschaft (Überalterung, Abwanderung, hoher Frauenanteil) bis in die 1920er machte es notwendig, dass die jüdische Gemeinde durch ihr Wohlfahrtsamt zum zweiten Träger wurde bis zur entgütligen Übernahme 1929. 1933 übernahm Frieda Glücksmann die Leitung des nun genannten "Jüdischen Erholungsheim Lehnitz". Durch ihr neues Konzept, in dem das Haus als Erholungsheim, Kindertagestätte, Hauswirtschaftsschule und als Tagungsort fungierte, konnte sie die Stätte bis 1938 halten, viele ander Stätten dieser Art wurden bis dahin bereits von den Nazis niedergerungen. 1935 errichtete sie sogar eine Synagoge in den Keller des Gebäudes, was Anhand der Jahreszahl doch sehr überraschend war. Am 9.11.1938 wurde die Tagesstätte am Abend der Reichsprogromnacht von den Nazis geschlossen und von dort an als Oranienburger Krankenhaus weitergeführt. Heutzutage sind Privateigentumswohnungen in diesem Gebäude wiederzufinden, unter Leitung einer jüdischen Organisation.
Ereignisse
Beschreibung
Stiftung jüdisches Genesungsheim, Lehnitz. Stifter: Rosa und Louis Sachs
Epoche universalgeschichtlich
Beschreibung
Jüdisches Erholungsheim, Lehnitz. Träger: Jüdische Gemeinde, Jüdischer Frauenbund. Leitung: Frieda Glücksmann
Epoche universalgeschichtlich
Beschreibung
Einrichtung einer Synagoge im Keller des Gebäudes
Epoche universalgeschichtlich
Beschreibung
Zerstörung des Inventars während der Reichsprogromnacht, danach als Krankenhaus für Oburg genutzt
Epoche universalgeschichtlich
Beschreibung
Neben der Nutzung als Krankenhaus wurden zusätzlich Förderungseinrichtungen für behinderte Kinder ei
Epoche universalgeschichtlich
Beschreibung
Errichtung einer Gedenktafel für die "Jüdische Tagestätte" errichtet
Epoche universalgeschichtlich
Beschreibung
Leerstehendes Gebäude, keine Funktion
Epoche universalgeschichtlich
Beschreibung
Renovierung des Gebäudes unter Privateigentümer
Epoche universalgeschichtlich
Beschreibung
Nutzung für Privateigentumwohnungen
Epoche universalgeschichtlich
Literatur
Becker, Bodo: Das "Jüdische Erholungsheim Lehnitz": ,,Ein Heim wie dieses ist nicht nur eine leibliche Wohltat". - Berlin, 2013.
Kessler, Judith/ Dämmig, Lara: Jüdisches im Grünen. Ausflugsziele im Berliner Umland, Teetz/Berlin, 2007.
Redaktionell überprüft
Aus
Ereignisse LS
Beschreibung
Das Jüdische Genesungs-Heim Lehnitz wird gegründet.
Beschreibung
Genesung bedeutet: wieder gesund werden.
Beschreibung
Rosa und Louis Sachs haben das Geld dafür gegeben.
Beschreibung
Das Jüdische Erholungs-Heim Lehnitz wird gegründet.
Beschreibung
Die Jüdische Gemeinde und der Jüdische Frauen-Bund kümmern sich um das Erholungs-Heim.
Beschreibung
Die Leitung hat Frieda Glücksmann.
Beschreibung
: Im Keller des Gebäudes wird eine Synagoge eingerichtet.
Beschreibung
: Während der November-Pogrome wird das Gebäude innen zerstört.
Beschreibung
Danach wird das Gebäude als Kranken-Haus für Oburg genutzt.
Beschreibung
: Das Gebäude wird auch als Förder-Schule für behinderte Kinder genutzt.
Beschreibung
: Es wird eine Gedenk-Tafel errichtet.
Beschreibung
Die Gedenk-Tafel ist für die Jüdische Tages-Stätte.
Beschreibung
: Das Gebäude steht leer.
Beschreibung
: Das Gebäude gehört Privat-Personen.
Beschreibung
Die Privat-Personen renovieren das Gebäude.
Beschreibung
: Im Gebäude sind Eigentums-Wohnungen.
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