Fibichova/Mahlerovy sady
Prague
13000 Praha 3 - Žižkov
Tschechien
<p>Auf dem Ziskover Friedhof, der in der Nähe des jüdischen Pestspitals lag, wurden ab 1680 zunächst Juden, die der Pestepidemie zum Opfer fielen, bestattet. Von 1787 bis 1891 wurde er der Hauptfriedhof der Prager Juden. Fast 38.000 Menschen wurden hier begraben, aber nur etwa 3.000 Grabsteine und ihre Fragmente sind bis heute erhalten. Der Friedhof nahm nach und nach eine Fläche von ca. 21.000–28.000 qm ein. Das entspricht ungefähr der Fläche, die heute durch die Straßen Fibichova und Ondříčkova begrenzt wird..Heute ist nur ein kleiner Teil des alten jüdischen Gräberfeldes erhalten. Im Jahre 1990 wurde auf einem Teil des verwilderten Friedhofs ein Park und Fernsehturm erreichtet. Der älteste Teil des Friedhof ist heute restauriert und der Öffentlichkeit zugänglich.</p><p>Auffallend ist bei diesen Steinen, dass die Beschriftung nicht dem in Deutschland üblichen Verfahren, also das po nigba oder po tema als oberste Zeichen, dann ein weitgehend festgelegter Text mit Namen, Datum usw. folgt, sondern weitgehend frei gestaltet ist.</p><p>Oft ist der oberste Text eine prosaische Beschreibung des Toten, gefolgt von Thoratexten.</p><p>Eine feste Ordnung der Texte ist nicht zu erkennen.</p><p>Nachdem in der Protektoratszeit jüdischen Einwohnern Prags der allgemeine Zutritt zu den Parkanlagen verboten wurde, war dieser Friedhof einer der wenigen Orte, wo Juden spazieren gehen konnten. Im Mai 1945 ging auf dem Friedhof eine deutsche Wehrmachtseinheit in Stellung und beschoss die umliegenden Straßen; mehrere deutsche Soldaten wurden dort begraben. Obwohl der Friedhof die deutsche Besatzung überstand, wurde Ende der 1950er Jahren die Auflösung des Friedhofs duch das kommunistische Regime beschlossen, die Umfassungsmauer abgerissen, die Grabsteine umgeworfen und mit Erde bedeckt und etwa drei Viertel des Friedhofs in einen öffentlichen Park – den Mahler-Park / Mahlerovy sady - umgewandelt. Ein weiterer Teil des Friedhofs wurde Mitte der 1980er Jahre beim Bau des Žižkover Fernsehturms zerstört.</p>






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