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Kategorie
Adresse

Mirower Straße
17207 Röbel/Müritz
Deutschland

Koordinate
53.371996626862, 12.610484102243

<p>Nahe der alten Stadt R&ouml;bel soll bereits um das Jahr 1200 ein j&uuml;discher Friedhof vorhanden gewesen sein. Sichere Daten fehlen jedoch.</p><p>Als Friedhof wurde im Jahre 1700 eine Fl&auml;che von ca. 33 qm an der Mirower Stra&szlig;e, vor der ehemaligen Stadtmauer, gekauft und einige Jahrzehnte sp&auml;ter eingez&auml;unt. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts kam es wegen der steigenden Mitgliederzahlen der Gemeinde zu einer Erweiterung des Friedhofs, da die Fl&auml;che f&uuml;r die Beerdigungen nicht mehr ausreichte. Unterlagen &uuml;ber die Bestattungen sind nicht erhalten. Die letzte Bestattung fand 1937 statt.</p><p>Gegen Ende des 19. Jahrhunderts und vor dem ersten Weltkrieg kam es parallel zum Erstarken des Antisemitismus zu Friedhofssch&auml;ndungen. 1938 wurde der gesamte Friedhof durch die SA stark besch&auml;digt, 1942 wurden die eisernen Gitter und andere Metallteile demontiert und eingeschmolzen, die meisten Grabsteine wurden an einen Steinmetz&nbsp;verkauft.</p><p>Endg&uuml;ltig zerst&ouml;rt wurde der Friedhof, als 1945 die Rote Armee hier ein Kriegsgefangenenlager errichtet. Sp&auml;ter wurde auf dem Gel&auml;nde eine Tankstelle errichtet. Heute sind nur noch zwei Grabsteine erhalten, die auf dem Hof der restaurierten Synagoge und an einer der Stadtkirchen aufgestellt sind.</p><p>Als 2002 ein Supermarkt auf dem Friedhofsgel&auml;nde errichtet werden sollte, wurde Protest laut. Ein Deutsch - Armenisches Workcamp errichtete Stelen aus Beton und Lehm, die an die ehemaligen Grabsteine erinnern sollen. Die Stelen wurden mehrfach zerst&ouml;rt.</p><p>&nbsp;</p><p>&nbsp;</p><p>Der j&uuml;dische Friedhof in R&ouml;bel hat mich sehr ber&uuml;hrt, aber anders als vergleichbare Friedh&ouml;fe:<br />Auf der einen Seite die bemerkenswerten Bem&uuml;hungen einer Gruppe von&nbsp;<br />Jugendlichen aus aller Welt, die Erinnerung wach zu halten. Ein&nbsp;<br />Heimatverein, der zahlreiche Publikationen herausgibt.<br />Auf der anderen Seite die traurige Gleichg&uuml;ltigkeit im Umgang mit&nbsp;<br />diesem Friedhof. Ein Trampelpfad mitten &uuml;ber das Gel&auml;nde, keine&nbsp;<br />Umz&auml;unung und vor Jahren um ein Haar ein Supermarkt mitten auf dem&nbsp;<br />Friedhof. Sch&auml;ndungen und Verw&uuml;stungen dieses Gel&auml;</p>

Ereignisse
Beschreibung
als "Juden-Kirch-Hof"
Datum Von
1702-01-01
Datum bis
1702-12-31
Datierung
1702
Epoche universalgeschichtlich
Beschreibung
Befestigung der Außengrenze des Friedhofs mit einer Steinmauer
Datum Von
1763-01-01
Datum bis
1763-12-31
Datierung
1763
Epoche universalgeschichtlich
Beschreibung
Vergrößerung des Friedhofareals
Datum Von
1822-01-01
Datum bis
1822-12-31
Datierung
1822
Epoche universalgeschichtlich
Ereignis
Datum Von
1895-01-01
Datum bis
1895-12-31
Datierung
1895
Epoche universalgeschichtlich
Ereignis
Datum Von
1916-01-01
Datum bis
1916-12-31
Datierung
1916
Epoche universalgeschichtlich
Beschreibung
letzte Bestattung
Datum Von
1937-01-01
Datum bis
1937-12-31
Datierung
1937
Epoche universalgeschichtlich
Beschreibung
alle Grabeinfassungen und Gräber, die aus Eisen bestehen, werden für die Rüstungsproduktion entfernt
Ereignis
Datum Von
1942-01-01
Datum bis
1942-12-31
Datierung
1942
Epoche universalgeschichtlich
Beschreibung
ein örtlicher Steinmetz erwirbt die letzten Grabsteine
Ereignis
Datum Von
1943-01-01
Datum bis
1943-12-31
Datierung
1943
Epoche universalgeschichtlich
Beschreibung
Kriegsgefangenenlager der sowjetischen Armee auf dem Gelände
Datum Von
1945-01-01
Datum bis
1945-12-31
Datierung
1945
Epoche universalgeschichtlich
Beschreibung
Abtragung der letzten Überreste und des Erdreichs für den Bau einer Tankstelle (andere Angaben: 1960).
Ereignis
Datum Von
1956-01-01
Datum bis
1957-01-01
Datierung
1956-1957
Epoche universalgeschichtlich
Beschreibung
Röbeler Bürger*innen protestieren gegen Pläne, auf dem Gelände einen Supermarkt zu errichten.
Datum Von
2002-01-01
Datum bis
2002-12-31
Datierung
2002
Epoche universalgeschichtlich
Beschreibung
Der Künstler Wolf Leo veranstaltet zusammen mit armenischen und deutschen Jugendlichen ein Projekt zur Geschichte des Friedhofs. Die dabei installierten Stelen werden wenig später von Unbekannten zerstört.
Datum Von
2002-01-01
Datum bis
2002-12-31
Datierung
2002
Epoche universalgeschichtlich
Beschreibung
Pläne, das Gelände in einen Parkplatz umzuwandeln, werden nicht umgesetzt.
Datum Von
2005-01-01
Datum bis
2005-12-31
Datierung
2005
Epoche universalgeschichtlich
Beschreibung
Jugendliche aus Haifa (Israel) und Röbel errichten entlang der Grundstücksgrenze einen Sockel.
Datum Von
2007-01-01
Datum bis
2007-12-31
Datierung
2007
Epoche universalgeschichtlich
Medien
Engelscher Hof mit Synagoge
Ein Backsteinbau auf auf einem Hof.
Aufnahmedatum
2014
Fotografiert von
Dres G&W Heunann
wheumann
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Eigenes Bild
Breite
286
Höhe
430
Lizenz
CC BY-SA 4.0
Beschreibung
Die restaurierte Synagoge auf dem Engelschen Hof
Innneres der Synagoge mit der Frauenempore
Aufnahmedatum
2014
Fotografiert von
Dres G&W Heunann
wheumann
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Eigenes Bild
Breite
304
Höhe
453
Lizenz
CC BY-SA 4.0
Beschreibung
Innneres der Synagoge
Umrandung aus Steinen an der alten Grenze des Friedhofs
Aufnahmedatum
2014
Fotografiert von
Dres G&W Heunann
wheumann
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Eigenes Bild
Breite
256
Höhe
171
Lizenz
CC BY-SA 4.0
Beschreibung
Umrandung aus Steinen an der alten Grenze des Friedhofs
Stele aus einem Workshop im Jahre 2003
Aufnahmedatum
2014
Fotografiert von
Dres G&W Heunann
wheumann
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Eigenes Bild
Breite
266
Höhe
398
Lizenz
CC BY-SA 4.0
Beschreibung
Stele aus einem Workshop im Jahre 2003
Stele aus einem Workshop im Jahre 2003
Aufnahmedatum
2014
Fotografiert von
Dres G&W Heunann
wheumann
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Eigenes Bild
Breite
312
Höhe
465
Lizenz
CC BY-SA 4.0
Beschreibung
Stele aus einem Workshop im Jahre 2003
Literatur
Arlt, Ehlers, Atzold, et al.: Zeugnisse jüdischer Kultur, Erinnerungsstätten in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Berlin, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen, Berlin Tourist 1992

Brocke, Michael: Stein und Name, Die jüdischen Friedhöfe in Ostdeutschland. (Neue Bundesländer/DDR und Berlin), Berlin 1994, Institut Kirche und Judentum S. 652ff

riedhoefe.htm
Schul-Film-Projekt "Juden in Röbel": Zwei Filme der Dokumentarfilmgruppe des Joliot-Curie-Gymnasiums Röbel unter Leitung und Mitarbeit von Raimund Schneider vom Verein Land & Leute e.V. Röbel 2002-2003.

Mitmenschen - Jüdisches Leben in Waren zwischen Emanzipation und Vernichtung, Schriftenreihe des Warener Museums- und Geschichtsvereins Heft 16

Wilhelmus, Wolfgang: Juden in Vorpommern, Reihe, Beiträge zur Geschichte Mecklenburg-Vorpommern Nr. 8, Schwerin 2007

Redaktionell überprüft
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