Sitz der Jugendorganisation Haschomer Hazair und Redaktion der Zeitung Oyf der vakh
Haschomer Hazair (hebr. der junge Wächter) ist eine 1913 in Galizien gegründete links-zionistische Jugendorganisation, die maßgeblich die Kibbuz-Bewegung beeinflusste und schon kurz nach dem Zweiten Weltkrieg junge Männer und Frauen als Chaluzim (hebr. Pioniere) nach Palästina entsandte. Mitglieder der Vereinigung beteiligten sich als Partisaninnen und Partisanen und Gettokämpfer und -kämpferinnen am Widerstand gegen das NS-Regime. Nach 1945 schmuggelte der Haschomer Hazair tausende jüdische Kinder und Jugendliche aus Osteuropa in die DP-Lager.
Zentralkomitee der befreiten Juden
Das Zentralkomitee der befreiten Juden in der US-Zone zeigte das hohe Maß der Selbstorganisation der Sche’erit Hapleta in den Jahren von 1945 bis 1950. Das neu geschaffene Gremium richtete sein Büro in München zunächst im Deutschen Museum ein, dann in der Siebertstraße. Ziel war es, die öffentliche Aufmerksamkeit auf die Notlage der jüdischen Überlebenden in den DP-Lagern zu lenken, um Druck auf Großbritannien auszuüben, Palästina für die Einwanderung der DPs zu öffnen.
Jewish Committee Munich
Das Jewish Committee Munich war als lokale Organisation des Zentralkomitees der befreiten Juden in der US-Zone für München zuständig. Obwohl bereits im Oktober 1945 angeregt, konstituierte sich dieses städtische Gremium erst im Januar 1946. Die jüdische Selbstverwaltung vertrat die Interessen von bis zu 8 000 DPs in München und engagierte sich für die nötige finanzielle und materielle Unterstützung. Gegen Ende des Jahres 1950 löste sich das Komitee auf.
Poale Zion
Die von osteuropäischen Juden 1907 gegründete Organisation Poale Zion (hebr. Arbeiter Zions) verband die Ideen des Zionismus und Sozialismus. Meinungsverschiedenheiten über den Weg dorthin führten zu Abspaltungen in eine sozialdemokratische und eine kommunistische Fraktion. Die Poale Zion war maßgeblich am Aufbau der landwirtschaftlichen Siedlungen in Palästina beziehungsweise Israel beteiligt.
Jüdischer Nationalfonds
Der Jüdische Nationalfonds (Keren Kayemet Leisrael, KKL) wurde 1901 auf dem 5. Zionistenkongress in Basel gegründet. Ziel des Fonds war es, weltweit Spenden zu sammeln, um im damaligen Palästina die jüdische Siedlungsbewegung zu unterstützen. Nach der Staatsgründung Israels legte der KKL den Fokus seiner Arbeit auf die Kultivierung und Aufforstung des Landes.
Jewish Agency for Palestine
Die Jewish Agency for Palestine (hebr. Sochnut) wurde 1922 als offizielles Organ der im damaligen Palästina lebenden jüdischen Bevölkerung gegründet. Sie vertrat ihre Interessen gegenüber der britischen Mandatsregierung und vor dem Völkerbund. Nach der Staatsgründung Israels 1948 änderte die Organisation ihren Namen und förderte als Jewish Agency for Israel verstärkt die Einwanderung und Integration neuer Migrantinnen und Migranten.
Büro des „Staatskommissars für rassisch, religiös und politische Verfolgte“
Ab Oktober 1946 war Dr. Phillip Auerbach „Staatskommissar für rassisch, religiös und politisch Verfolgte“ in Bayern. Er verstand sich als „Anwalt der jüdischen DPs“, forcierte die Rehabilitierung von NS-Opfern, die juristische Verfolgung von NS-Tätern und unterstützte tausende DPs bei ihren Auswanderungsbemühungen. 1952 beging er, nach einer schauprozessartigen Verurteilung wegen Veruntreuung und Betrug, Suizid. 1954 wurde er durch einen Untersuchungsausschuss des Bayerischen Landtags rehabilitiert.
Salomon Adler-Rudel
<p>Salomon Adler-Rudel (auch Shalom Adler-Rudel), welcher am 23. Juni 1894 in Czernowitz im ehemaligen Österreich-Ungarn geboren wurde, war ein Sozialpolitiker und Pionier der jüdischen Sozialarbeit in Deutschland, Österreich, Großbritannien und Israel.</p><p>Bereits in jungen Jahren engagierte Salomon sich politisch.
Hauptgeschäftsstelle "Centralverein deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens" (C.V.) mit "Philo-Verlag" (1905-30)
Das Jüdische Museum Berlin, 2001 eröffnet, findet sich in der Lindenstraße 9-14 in Kreuzberg. Im barocken Kollegienhaus, einst Sitz des Kgl. Kammergerichts (Lindenstraße 14), war bis 1995 das "Berlin Museum" (gegr. 1962) untergebracht. Auf dem Brachgelände südlich der Hollmannstraße (Nr. 19-27) entstand ab 1992/93 der spektakuläre Erweiterungsbau von Daniel Libeskind. Der Verlauf der Lindenstraße nach Süden, zur Neuenburger Straße hin, war bereits bei Neubebauung nach 1961 maßgeblich verändert worden. Dabei entspricht das Areal des Libeskind-Baus heute den ehem.
Jewish Agency for Palestine
In der Nachkriegszeit Sitz der Berliner Niederlassung der "Jewish Agency for Palestine".