Mausoleum des jüdischen Ziegeleibesitzer Oskar Philippsohn - Lindhorst-Ottenen
<p>Das Mausoleum Ottensen ist ein privates Mausoleum im Ortsteil Ottensen der Gemeinde Lindhorst. Das Mausoleum wurde 1952 von dem jüdischen Ziegeleibesitzer Oskar Philippsohn, einem Theresienstadt-Überlebenden, in der Nähe seines Wohnhauses für sich und seine Familie aus Ziegeln der eigenen Produktion erbaut. 1960 wurde hier seine evangelische Ehefrau Karoline Philippsohn geb. Wenthe, 1963 deren Bruder Wilhelm Wenthe beigesetzt. 1964 ging die Ziegelei, die Oskar Philippsohns Enkel übernommen hatte, in Konkurs.
Grabstein von Dr. Otto Schwabe
<p>Otto Schwabes wurde am 2. Oktober 1894 geboren. Otto war ein bekannter und beliebter jüdischer Arzt in Hanau. Seine Praxis befand sich in der Hammerstraße 6. Wenn jemand nicht in der finanziellen Lage war die Behandlung zu bezahlen, verzichtete Otto Schwabe auf die Bezahlung. Er machte sogar Hausbesuche, was zu dieser Zeit sehr unüblich war, aber dankbar angenommen wurde. Zu Weihnachten machte er seinen ärmeren Patienten sogar Geschenke. Ihm war es wichtiger Menschen zu helfen, anstatt Geld zu verdienen.
Grabmal von Isidor (Isi) Berberich
Isidor Berberich wurde am 19. Juni 1893 geboren. Er zählt auch zu den patriotischen Juden. Er hat im Ersten Weltkrieg für Deutschland gekämpft und ist am 22. August 1944 bei Bertrix gefallen. Seine Eltern ließen einen Kenotaph für ihn am Familiengrab erstellen. In der früheren Synagoge, welche leider zerstört wurde, hing eine Gedenktafel für die im Ersten Weltkrieg gefallenen jüdischen Hanauer Soldaten. Auch Isidor Berberichs Name stand auf dieser Tafel. In Bertrix gibt es eine Gedenkstätte für die gefallenen französischen und deutschen Soldaten, zu denen auch Isidor zählt.
Grabmal einer Angehörigen der Familie Oppenheim
Außerdem wurden auch Angehörige der Familie Oppenheim dort begraben. Moritz Daniel Oppenheim, welcher in Hanau zwar geboren, aber nicht begraben wurde war sehr wichtig für die jüdische Gemeinde. Die Familie Oppenheim war in Hanau durch ihn sehr bekannt.
Marcus Canthal (Wandel in der Grabsteingestaltung)
Mit der Aufklärung und der Revolution1848/1849 passten sich die Juden immer weiter der Gesellschaft an. Zuerst gab es Grabsteine, die von vorne mit Hebräisch und von hinten mit lateinischen Buchstaben beschriftet waren. Letztendlich waren die alten Traditionen vergessen. Nun wurden die Grabsteine nur in lateinischer Schrift beschriftet und die Verstorbenen wollten Dinge, wie ihre berufliche Stellung, auf die sie stolz waren, auf den Grabstein schreiben, was früher verpönt und undenkbar war. Doch auch die Gesellschaft wurde offener gegenüber den jüdischen Patrioten.
Grabmähler aus dem Priestergeschlecht Cohen
Im April schanzten die französischen Soldaten bei Hanau. Beim Ausheben zerstörten sie Gräber und warfen die Knochen sogar teilweise auf den Weg, der zum Friedhof führte. Auch hier schritt die Gemeinde wieder ein, um schlimmeres zu verhindern, und baten die Verstorbenen um Verzeihung. Sie erhielten die Erlaubnis die Gebeine an eine andere Stelle des Friedhofs umzubetten. Da ein Cohen (Priesterfamilie) nicht über Gräber laufen durfte, aber die Soldaten die Gebeine bereits auf den Weg geworfen hatten, musste dieser Weg gepflastert werden.