Mühltorweg
63450 Hanau
Deutschland
<p>Otto Schwabes wurde am 2. Oktober 1894 geboren. Otto war ein bekannter und beliebter jüdischer Arzt in Hanau. Seine Praxis befand sich in der Hammerstraße 6. Wenn jemand nicht in der finanziellen Lage war die Behandlung zu bezahlen, verzichtete Otto Schwabe auf die Bezahlung. Er machte sogar Hausbesuche, was zu dieser Zeit sehr unüblich war, aber dankbar angenommen wurde. Zu Weihnachten machte er seinen ärmeren Patienten sogar Geschenke. Ihm war es wichtiger Menschen zu helfen, anstatt Geld zu verdienen. Seine Familie gehörte zu einer der älteren jüdischen Familien Hanaus. Erstmals tauchte der Familienname 1689 unter „Haus Zum Schwaben“ auf. Am 22. September 1937 starb er nach einer Verhaftung durch Gestapo. Wie genau es zu seinem Tod kam ist bis heute ungeklärt. Auch Otto Schwabe hatte unter dem NS-Regime zu leiden. Seine Patientenzahlen ließen nach, er musste seinen Chauffeur kündigen, seine Patienten wurden von der SA eingeschüchtert und ihm wurden Unterstellungen zu Unrecht vorgeworfen, was ihm später zum Verhängnis wurde. Vor seinem Tod hatte er bereits die Genehmigung zu Ausreise erhalten. Angeblich hätte Otto Schwabe sich aus dem Fenster gestürzt und Beamte hätten ihn noch aufhalten wollen. Diese Geschichte ist aber stark zu bezweifeln. Otto Schwabe ist der erste uns bekannte Hanauer Jude, der unter dem NS-Regime starb. Nach seinem Tod wurde er im Familiengrab neben seine beiden Brüder Joseph (als Kind gestorben) und Willy (Jurist, als Soldat im ersten Weltkrieg gefallen) auf dem jüdischen Friedhof in Hanau begraben. Zu seiner Bestattung kamen außergewöhnliche viele Menschen.</p>
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