Landfriedstraße 12
69117 Heidelberg
Deutschland
Schon im Jahr 1971 hatte der damalige Landesrabbiner von Baden, Nathan Peter Levinson, die Idee, eine Ausbildungseinrichtung für Rabbiner, Kantoren und Religionslehrer zu gründen. Sie sollte sich am Vorbild der „Lehranstalt für die Wissenschaft des Judentums" in Berlin orientieren – die 1939 von den Nazis gewaltsam geschlossen wurde – und somit die die jüdische Gelehrsamkeit in Deutschland wieder aufleben lassen.
Die Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg (HfJS) öffnete ihre Tore im Jahr 1979 und hatte am Anfang 16 eingeschriebene Studierende.
Sie wird vom Zentralrat der Juden in Deutschland getragen und durch Bund und Länder finanziert.
Die staatlich anerkannte Hochschule beschreibt sich auf ihrer Webseite wie folgt:
„Die HfJS ist eine staatlich anerkannte Hochschule. Nirgendwo sonst in Europa können Jüdische Studien in vergleichbarer Breite studiert werden. Dies erlaubt es der HfJS, ihren jüdischen und nichtjüdischen Studierenden die Vielschichtigkeit und Faszination des Judentums zu vermitteln und wissenschaftliche Akzente zu setzen."
Im Lauf der Jahre wurden die Räumlichkeiten zu klein. Aus diesem Grund wurde ein Neubau geplant, der die vier Bereiche der Hochschule, die bislang auf verschiedene Häuser verteilt waren, an einem Platz vereinen sollte. Die feierliche Eröffnung des Neubaus fand in Anwesenheit zahlreicher Gäste – darunter Altkanzler Helmut Kohl – am 30. September 2009 statt.
Ausbildung
Die Jüdische Studien an der HfJS setzen heute auf einen interdisziplinären Fokus. Neben Lehrfächern wie Jüdische Bibelauslegung, Talmud oder Geschichte des jüdischen Volkes, werden Teildisziplinen wie Kunst, Politik, Literatur, Sprachwissenschaft, Religionslehre und Nahoststudien in das breite Lehrspektrum der Hochschule mit einbezogen. Darüber hinaus bietet die Hochschule ihren Studierenden die Möglichkeit, Hebräisch und mit dem Hebräischen verwandte Sprachen zu lernen.
Die Hochschule für Jüdische Studien hat 11 Professuren.
Zu ihren Räumlichkeiten gehören eine koschere Mensa, ein Betraum sowie eine umfangreiche Bibliothek.
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