Judengasse
97421 Schweinfurt
Deutschland
In Schweinfurt bestand eine jüdische Gemeinde zunächst im Mittelalter. 1212 wird eine Jude namens Abraham aus Schweinfurt in Würzburg genannt. 1243 zahlt der Nürnberger Butigler an die Juden zu Schweinfurt den Betrag von 50 Mark. In den folgenden Jahrzehnten hört man über Juden in der Stadt anlässlich von Verfolgungen: Durch die Banden des „Ritters Rintfleisch" 1298 und während der Pestzeit 1348/49. Jakob von Schweinfurt, der 1357 zu den Neubegründern der Erfurter Gemeinde gehörte, wird ein Überlebender gewesen sein. 1368 erhielt Schweinfurt von Kaiser Karl IV. die Erlaubnis, erneut Juden aufzunehmen. Von ihnen wurden hohe Steuern gefordert. Unter der Obhut von König Sigismund genossen die Jüdinnen*Juden Schweinfurts einige Rechte. So konnten sie sich Anfang des 15. Jahrhunderts relativ frei bewegen. Sie lebten vor allem von der Geldleihe, einige trieben Handel mit Waren, insbesondere mit Wein. Die Gerichtsbarkeit unter ihnen hatte ein dafür bestimmter Judenrat. 1555 wurden die Jüdinnen*Juden aus Schweinfurt ausgewiesen.
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