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Kategorie
Adresse

Münzgasse 2
96444 Bayreuth
Deutschland

Koordinate
49.944748, 11.578828

Nach Kriegsende wurde in Bayreuth eine neue jüdische Gemeinde von Überlebenden von Konzentrationslagern gegründet, die als „Displaced Persons" in der Amerikanischen Zone Aufnahme fanden. Im November 1945 wurden 184 jüdische Personen in Bayreuth gezählt, im Juli 1946 waren es 400, ein Jahr später über 500 Personen. Die Zentren der „Jewish DP Community" in Bayreuth waren in der Heinrich-Schütz-Straße 6 und in der Lisztstraße 12. Vorsitzender der jüdischen DP-Gemeinde waren Abraham Brillant und Felix Kugelmann. Die Gemeinde hatte verschiedene Einrichtungen: neben der Synagoge eine Volksschule, die jüdische Krankenstation St. Georgen-Hospital und Vereine wie den Sport- und Fußballverein Hapoel Bayreuth. 
   
Nach Gründung des Staates Israel 1948 ging die Zahl der jüdischen DPs in Bayreuth schnell zurück. Im Februar 1951 wurden nur noch 91 jüdische Personen in Bayreuth gezählt. Das DP-Lager wurde geschlossen, die in Bayreuth verbliebenen DPs wurden Mitglieder der nun gegründeten deutschen Jüdischen Gemeinde Bayreuth. 


Mitte der 1970er-Jahre lebten nur noch etwa 30 jüdische Personen in Bayreuth. Damals war absehbar, dass die Gemeinde in der Stadt keine längere Zukunft mehr vor sich haben würde.   
   
Durch den Zuzug von Personen/Familien aus dem Bereich der GUS-Staaten seit den 1990er-Jahren hat die Zahl der Gemeindeglieder wieder zugenommen. Ende der 1990er-Jahre zählte die jüdische Gemeinde mehr als 220 Mitglieder, 2016 dann 510 Mitglieder. Die Gemeinde ist Teil des Landesverbandes der Israelitischen Kultusgemeinden in Bayern K.d.ö.R.  
  
Da die bisherigen Räumlichkeiten durch die Zunahme der Gemeindeglieder nicht mehr ausreichten, wurde nach Möglichkeiten gesucht, ein neues jüdisches Kultur- und Gemeindezentrum in Bayreuth zu schaffen. Dieses wurde mit dem Gebäude der Alten Münze von 1778 in der Münzgasse gefunden, in dem zuletzt das Iwalewa-Haus (Afrikazentrum der Universität bis November 2013) sowie im rechten Gebäudeteil die Kinder- und Jugendbücherei der Stadt untergebracht waren. Im künftigen Gemeindezentrum der jüdischen Gemeinde wurde während der Renovierung der Synagoge ein Betsaal eingerichtet. 

Im jüdischen Kultur- und Gemeindezentrum sind auch ein Museum im Erdgeschoss und das Archiv der Gemeinde untergebracht (das Archiv mit Dokumenten von 1760 bis 1933 ist komplett erhalten). Dazu kommen Räume für Veranstaltungen und Treffen der Gemeinde und ein kleines koscheres Café. Der Umbau wird nach Fertigstellung der Synagoge von 2018 bis voraussichtlich Januar 2020 vorgenommen. 

Literatur
http://www.alemannia-judaica.de/bayreuth_synagoge_neu.htm (letzter Zugriff am 17.09.2018)
http://www.after-the-shoah.org/bayreuth-juedische-dp-gemeinde-jewish-dp-community/ (letzter Zugriff am 17.09.2018)
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