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90
Kategorie
Adresse

Sackgasse 1
67596 Dittelsheim-Heßloch
Deutschland

Koordinate
49.742667, 8.249501

1740 lebten inzwischen acht jüdische Familien am Ort. Gemeinsam mit dem vier in Gabsheim lebenden jüdischen Familien gelang es Ihnen, bei der Ortsherrschaft die Genehmigung für die Einrichtung einer "Judenschule" zu bekommen. In diesem Gebäude, das nach dem Bau der Synagoge 1836 jüdisches Gemeindehaus wurde, waren vermutlich ein Betsaal und das Schulzimmer für den Unterricht der Kinder (möglicherweise waren die Räume identisch) vorhanden. 
  
1836 konnte eine neue Synagoge erbaut werden. In ihr befand sich auch ein rituelles Bad (Mikwe). Die Kosten für den Bau betrugen 1.400 Gilden, dazu kamen 55 Gulden für Stühle, Pult, Leuchter und Kronleuchter sowie 20 Gulden für den Kessel und die Pumpe im rituellen Bad. Die Synagoge war aus Bruchsteinen erbaut und verputzt. Zur Straßenseite gab es zwei Eingänge (Männereingang mit der Jahreszahl 1836, auf der anderen Seite der Fraueneingang im Bereich des nach 1945 eingebrochenen Scheunentors), zwischen den sich zwei Rundbogenfenster befanden (noch erhalten).   
   
Bis in die 1930er-Jahre hinein war die Synagoge in Hessloch Mittelpunkt des jüdischen Gemeindelebens am Ort. Beim Novemberpogrom 1938 wurde die Synagoge von Nationalsozialisten geschändet und verwüstet.  1939 versuchte der letzte Gemeindevorsteher Siegmund Krautkopf, das Gebäude für 600 RM an die politische Gemeinde zu verkaufen. Diese zahlte (bei einem Brandversicherungswert von 3.150 RM) für den Kauf 400 RM.  1942 verkaufte die Gemeinde das Gebäude für 700 RM an Privatpersonen. Im Zusammenhang mit dem Restitutionsverfahren nach 1945 hatte der neue Besitzer den Betrag von 1.400 DM und eine Vermittlungsgebühr von 140 DM an die jüdische Gemeinde in Mainz zu bezahlen. Der neue Besitzer ersetzte den Fußboden durch einen Betonfußboden und brach an Stelle des Fraueneingangs ein breites Tor in den Bau. Im Inneren sind bis heute zahlreiche Spuren erhalten (Toranische, Balkenlöcher für die Frauenempore, Farbspuren usw.).
 
Am 9. November 1986 wurde - im Zusammenhang mit dem Gedenken an das 150-jährige Bestehen des Synagogengebäudes in Heßloch - eine Gedenktafel an der ehemaligen Synagoge angebracht. Die (im Besitz der bürgerlichen Gemeinde befindliche) Tafel wurde jedoch vom Besitzer des Gebäudes später wieder entfernt.

Medien
Das Gebäude der ehemaligen Synagoge
verfallenes Gebäude mit großem Holztor
Aufnahmedatum
Juli 2011
Fotografiert von
Michael Ohmsen
c.koehler
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Alemannia Judaica
Breite
536
Höhe
800
Lizenz
CC-BY-SA
Mimetype
image/jpeg
Das Gebäude der ehemaligen Synagoge
anderer Blickwinkel
Aufnahmedatum
Juli 2011
Fotografiert von
Michael Ohmsen
c.koehler
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Alemannia Judaica
Breite
575
Höhe
850
Lizenz
CC-BY-SA
Mimetype
image/jpeg
Die Rundbogenfenster
ohne Scheiben darin, aber noch mit Gitter
Aufnahmedatum
Juli 2011
Fotografiert von
Michael Ohmsen
c.koehler
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Alemannia Judaica
Breite
1100
Höhe
713
Lizenz
CC-BY-SA
Mimetype
image/jpeg
Der ehemalige Eingang
rechts neben den Fenstern ein zugemauerter und verputzter Eingang
Aufnahmedatum
Juli 2011
Fotografiert von
Michael Ohmsen
c.koehler
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Alemannia Judaica
Breite
900
Höhe
586
Lizenz
CC-BY-SA
Mimetype
image/jpeg
Über dem Eingang die Jahreszahl „1836"
Nahaufnahme
Aufnahmedatum
Juli 2011
Fotografiert von
Michael Ohmsen
c.koehler
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Alemannia Judaica
Breite
564
Höhe
850
Lizenz
CC-BY-SA
Mimetype
image/jpeg
Literatur
http://www.alemannia-judaica.de/hessloch_synagoge.htm (letzter Zugriff am 22.06.18)
http://www.xn--jdische-gemeinden-22b.de/index.php/gemeinden/h-j/895-hessloch-rheinland-pfalz (letzter Zugriff am 22.06.18)
Redaktionell überprüft
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