Karl-Marx-Straße 26
99817 Eisenach
Deutschland
<p>Die jüdische Gemeinde konnte 1883 ein geeignetes Grundstück für eine neue Synagoge finden. Nach Überwindung von manchen Schwierigkeiten (u.a. durch Einsprüche der Nachbarn) konnte am 10. April 1884 der Grundstein gelegt werden. Am 5. Januar 1885 war die feierliche Einweihung der neuen Synagoge. Im Synagogengebäude wurden auch Räume für Versammlungen sowie für den Religionsunterricht der Kinder geschaffen. Eine Orgel und ein Synagogenchor bereicherten die Gottesdienste. <br />Beim Novemberpogrom 1938 wurde die Synagoge bereits am Abend des 9. November gegen 22.30 Uhr angezündet. Vorher hatten Mitglieder der Hitlerjugend und der SA die Inneneinrichtung demoliert und zerschlagen. Wenig später wurde die Synagogenruine abgebrochen. Das Grundstück kam in den Besitz der Stadt. <br />Nach 1945 kam der Platz zunächst an die vorübergehend wieder bestehende Synagogengemeinde Eisenach, 1950/51 in den Besitz des Landesverbandes der jüdischen Gemeinde. Am 21. September 1947 wurde ein Synagogendenkmal errichtet. Hochrangige Persönlichkeiten waren zu der Veranstaltung gekommen. Der Sockel des Mahnmals wurde aus Steinen der früheren Synagoge erbaut. In den folgenden Jahrzehnten war das Synagogengrundstück meist in ungepflegtem Zustand. Erst seit Ende der 1980er-Jahre wird es regelmäßig gepflegt. 1998 wurden die früheren Tafeln der Gedenkstätte ersetzt. Die alten Tafeln befinden sich im Eingangsbereich des Stadtarchivs. 1998 wurde auch eine kleine Tafel zur Erinnerung an die aus Eisenach 1942 deportieren Juden angebracht. Der Standort der einstigen Synagoge wird durch die in den Boden eingelassenen weißen Platten markiert. </p>
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