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90
Kategorie
Adresse

Obergebraer Straße / Ecke Gartenstraße
99752 Bleicherode
Deutschland

Koordinate
51.437206, 10.56977

1880 konnte der Grundstein für eine neue Synagoge gelegt werden. Der Bau wurde aus Spenden finanziert (vgl. oben Bericht zum Tod von M. S. Falkenstein). Die Bauleitung hatte Baurat Edwin Oppler aus Hannover; er hatte kurz zuvor eine mit der Synagoge in Bleicherode fast identische Synagoge in Hameln erbaut. Maurermeister Schirmer aus Bleicherode führte die Arbeiten aus. Am 1. Juni 1882 konnte die Synagoge durch den aus Bleicherode stammenden Landrabbiner Professor Heidenheim eingeweiht werden. Die Architektur war im Wesentlichen von neuromanischen Formen geprägt. Der Bau kostete insgesamt 45.000 Taler.  
Beim Novemberpogrom 1938 wurde die Synagoge durch SA Leute und andere Nationalsozialisten niedergebrannt. Das Synagogengrundstück kam zum Preis von zwei Reichsmark pro Quadratmeter in den Besitz der Stadt. Die Synagogenruine stand noch bis in die 1950er-Jahre und wurde dann abgebrochen (nach anderen Angaben wurde die Synagogenruine bereits vor Kriegsende beseitigt). Das Grundstück der Synagoge wurde zur Rasenfläche. 
1986 wurde am Standort der zerstörten Synagoge ein Gedenkstein aufgestellt mit der Inschrift: „Hier stand die Synagoge der jüdischen Gemeinde Bleicherode. Sie wurde in der Pogromnacht am 9. November 1938 von Faschisten niedergebrannt. 1988 wurde eine Gedenktafel der Evangelischen Kirchengemeinde am an der evangelischen Kirche angebracht mit der Inschrift: „In unserer Stadt gab es eine Gemeinschaft unserer älteren Geschwister im Glauben an Gott - Die Jüdische Gemeinde Bleicherode. Ihre Synagoge wurde am 9. November 1938 niedergebrannt. Die Menschen wurden verächtlich gemacht, gemieden, vertrieben. Viele wurden umgebracht. Und wir haben geschwiegen. Herr, hilft, dass wir nicht wieder schweigen, wenn neben uns Menschen verächtlich gemacht oder gemieden werden. Amen. 1988 - Fünfzig Jahre danach." Am 6. November 2008 wurde ein neuer Gedenkstein für die Synagoge am Synagogenstandort aufgestellt, u.a. mit der Aufschrift „Wehret den Anfängen". 
Auf dem Synagogengrundstück befinden sich inzwischen neben dem Gedenkstein zwei Steine der ehemaligen Synagoge, die vor einigen Jahren am Unteren Feuerteich aufgefunden wurden. Ein dritter aufgefundener Stein ist Bestandteil der Ausstellung zur Geschichte der jüdischen Gemeinde in Bleicherode in der Alten Kanzlei.

Medien
Der Gedenkstein von 1988 mit zwei am unteren Feuerteich gefundenen Steinen der Synagoge
von einer Buchsbaumhecke umringter Gedenkstein
Aufnahmedatum
29.04.2011
Fotografiert von
Joachim Hahn
c.koehler
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Alemannia Judaica
Breite
800
Höhe
600
Lizenz
CC-BY-SA
Mimetype
image/jpeg
Der Gedenkstein von 1988 mit zwei am unteren Feuerteich gefundenen Steinen der Synagoge
Weg zum grauen Gedenkstein
Aufnahmedatum
29.04.2011
Fotografiert von
Joachim Hahn
c.koehler
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Alemannia Judaica
Breite
800
Höhe
600
Lizenz
CC-BY-SA
Mimetype
image/jpeg
Der Gedenkstein von 1988
nähere Aufnahme des Steins mit einem Stein der Synagoge rechts daneben
Aufnahmedatum
29.04.2011
Fotografiert von
Joachim Hahn
c.koehler
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Alemannia Judaica
Breite
525
Höhe
700
Lizenz
CC-BY-SA
Mimetype
image/jpeg
Der Gedenkstein mit der Aufschrift „Wehret den Anfängen"
"Zum Gedenken an die Synagoge der jüdischen Gemeinde der Stadt Bleicherode, die in der Reichspogromnacht von 9. zum 10. November 1938 von Nationalsozialisten in Brand gesteckt wurde. Diese verbrecherische Tat mahnt: 'Wehret den Anfängen'"
Aufnahmedatum
29.04.2011
Fotografiert von
Joachim Hahn
c.koehler
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Alemannia Judaica
Breite
525
Höhe
700
Lizenz
CC-BY-SA
Mimetype
image/jpeg
Literatur
http://www.alemannia-judaica.de/bleicherode_synagoge.htm (letzter Zugriff am 22.05.18)
http://www.xn--jdische-gemeinden-22b.de/index.php/gemeinden/a-b/417-bleicherode-thueringen (letzter Zugriff am 22.05.18)
https://de.wikipedia.org/wiki/Synagoge_(Bleicherode) (letzter Zugriff am 22.05.18)
Redaktionell überprüft
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