Dorfblick
98631 Bauerbach
Deutschland
Der Friedhof befindet sich östlich der alten Landstraße Richtung Behrungen in unmittelbarer Nähe der Grenze zu Bayern (1949 bis 1990 am Grenzzaun der ehemaligen DDR gelegen). Die Toten der jüdischen Gemeinde Berkachs wurden von der Zeit der ersten Niederlassung jüdischer Personen im Dorf um 1700 bis nach 1820 in Kleinbardorf beigesetzt. Nach 1820 konnte die Berkacher Gemeinde ein Grundstück über dem „Rothrasen" kaufen und dort einen eigenen Friedhof anlegen. Nach den Statuten der Gemeinde von 1885 durften auch nicht zur Berkacher Gemeinde gehörende Juden hier beigesetzt werden. Es wurde bestimmt, dass in diesem Fall 25 Mark zu entrichten waren, „bei unzulänglichen Mitteln" der Betrag jedoch auch ermäßigt werden konnte. Die älteren Grabsteine sind durchweg hebräisch beschriftet worden. Erstmals findet sich auf dem im Dezember 1855 beigesetzten Anschel G. Frank eine zusätzliche Inschrift in deutscher Sprache. Es sind nach einer neueren Dokumentation insgesamt 145 Grabsteine vorhanden. Auf einigen, insbesondere älteren Gräbern fehlen die Steine. Der Friedhof wurde beim Novemberpogrom 1938 geschändet. 1991 sind die Grabsteine durch Arbeitskräfte einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme des Landratsamtes Meiningen aufgerichtet worden. Auch wurde der Zaun erneuert und ein neues Eingangstor gesetzt.
„Biederkeit und Menschenliebe
Allzeit treu bewährtest Du.
Bis dem edlen Tugendtriebe
Ein mächtig Halt! gebot die Ruh.
Trugst geduldig schwere Leiden.
Tretend ein zu ew'gen Freuden."
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