Augustenstraße 101
18055 Rostock
Deutschland
Bereits im Mittelalter siedelten Juden in Rostock. Mangels an Quellen kann nicht gesagt werden, ob es schon zur damaligen Zeit die Gemeinde eine Synagoge besessen hat.
Erst im Jahr 1868 gibt es Angaben zu Gottesdienste der ansässigen Familien in Rostock, die in privaten Räumen stattgefunden haben. Die finanzielle Mittel aus der Erbschaft eines Produkthändlers namens Meyer Gimpel an die jüdische Gemeinde von Rostock hat den Bau einer neuen Synagoge im Jahr 1897 ermöglicht. Die jüdische Gemeinde konnte mit der Stiftung das Grundstück in der Augustenstraße 101 im Jahr 1899 erwerben. Die Synagoge war mit 350 Sitzplätzen damals die größte Synagoge Mecklenburgs. Durch Stiftungen von Ritualien und prachtvollen Kultusgegenständen war die Synagoge besonders eindrucksvoll.
Die Synagoge in der Augustenstraße wurde unter der Leitung des Landesrabbiners Dr. Fabien Feilchenfeld und unter Teilnahme des Bürgermeisters im Jahr 1902 feierlich eingeweiht. Wie viele andere Synagogen in Deutschlands waren vom Novemberpogrom im Jahr 1938 die Rostocker Synagoge betroffen. Die Synagoge wurde am Morgen des 10. November in Brand gesetzt, seine Inneneinrichtung und Ritualien sind vernichtet worden, allein die Außenmauern waren stehen geblieben. Die Gemeinde verkaufte das Grundstück samt Ruine ein Jahr später. Bei den Luftangriffen im Jahr 1944 ist die Ruine der Synagoge zerstört. Nach dem Krieg, im Jahr 1948 wurde das Synagogengrundstück veräußert und bebaut. Eine Gedenkstele am Standort der Synagoge wurde am 9. November 1988 aufgestellt in Erinnerung an die zerstörte Rostocker Synagoge.
Die neue Synagoge befindet sich im jüdischen Gemeindezentrum in der Augustenstraße 20, unweit vom ehemaligen Standort der alten Synagoge. Die Einweihung der Synagoge fand 2004 statt.
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