In der Muhl 3
66740 Saarlouis
Deutschland
Nach einem Bericht von 1817 besuchten die in Beaumarais lebenden Juden die Synagoge in Wallerfangen, was offenbar nicht unproblematisch war, da es in diesem Jahr zu einem Streit zwischen den in Beaumarais und Wallerfangen lebenden Juden kam. Vermutlich wollten die jüdischen Familien in Beaumarais sich damals schon von Wallerfangen lösen und einen eigenen Betsaal haben. Dazu kam es jedoch erst Mitte des 19. Jahrhunderts. Zwischen 1844 und 1850 konnte an der Muhlenstraße eine Synagoge erstellt werden. Zwar war Beaumarais damals immer noch Filiale zur Gemeinde in Wallerfangen, allerdings war dort auf Grund der gestiegenen Zahl der jüdischen Gemeindemitglieder nicht mehr ausreichend Platz in der dortigen Synagoge.
Bei der in Beaumarais erbauten Synagoge handelte es sich um einen einfachen Längssaalbau mit Satteldach. Straßenseitig hatte er drei hohe Rundbogenfenster, an der südöstlichen Giebelwand ein Rundfenster.
1891 wollte die Gemeinde einen Neubau erstellen, doch wurde eine Bitte um finanzielle Unterstützung durch das Innenministerium abgelehnt, wodurch ein Neubau nicht möglich war. Es blieb bei der bisherigen Synagoge, die durch die seit Anfang des 20. Jahrhunderts zurückgehende Zahl von Gemeindeglieder ausreichte und vermutlich bereits 1936 aufgegeben wurde. Beim Novemberpogrom 1938 kam es offenbar dadurch zu keinen Aktionen gegen das Gebäude.
Die ehemalige Synagoge blieb nach 1945 zunächst lange leerstehend, bis 1962 ein Lagerhaus eingerichtet wurde. 1967 ist das Gebäude bis auf die Höhe der Fensterbänke abgebrochen wurden, wurde aufgestockt und zu einem Wohnhaus umgebaut.
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