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Kategorie
Adresse

Eckersgasse 2
66919 Herschberg
Deutschland

Koordinate
49.3032316, 7.5470585

Auf Grund der relativ hohen Zahl der jüdischen Dorfbewohner um 1800, ist anzunehmen, dass noch im 18. Jahrhundert ein Betsaal eingerichtet wurde. Die erste Erwähnung einer Synagoge liegt jedoch erst mit einem Bericht der Kreisdirektion der Landesadministrationskommission von 1815 vor. Dem Herschberger Urkataster von 1844 ist zu entnehmen, dass eine Synagoge (vermutlich ein neu eingerichtetes Gebäude) 1830 von Sebastian Stahl zu Battwiler für 300 Gulden gekauft wurde. Dieses Gebäude kann nicht zu klein gewesen sein, da in ihm bis 1863 auch die jüdische Schule untergebracht war. Es bestand noch während des Baus der neuen Synagoge, die 1892 errichtet wurde, da von einer Prozession von der alten in die neue Synagoge berichtet wird.
 
Obwohl oder gerade weil die Zahl der jüdischen Ortsbewohner stark zurückgegangen war (1890 auf 52 Personen), plante die jüdische Gemeinde um 1890 nochmals den Neubau einer Synagoge. Anfang September 1892 konnte sie durch Bezirksrabbiner Dr. Mayer aus Zweibrücken feierlich eingeweiht werden. 

Im Synagogengebäude war auch die Mikwe, das rituelle Bad, eingerichtet. Ob es darüber hinaus ein Schulzimmer für den Religionsunterricht gab, ist unklar und unwahrscheinlich, da es 1892 nur noch wenige Kinder gegeben hat. Vermutlich wurde bereits seit 1905/10 die Synagoge nicht mehr genutzt, da die notwendige Anzahl von zehn jüdischen Männern, die man braucht, um einen jüdischen Gottesdienst abzuhalten, nicht mehr erreicht wurde. Das Synagogengebäude wurde verkauft und zu einem Wohnhaus umgebaut. 

Im September 1999 wurde das Gebäude wegen Baufälligkeit abgebrochen. 

Medien
Die ehemalige Synagoge in Herschberg, umgebaut zu einem Wohnhaus (vor 1999)
schwarz weiß Bild des kleinen Hauses, das als Synagoge gedient hat. Das Haus ist breit und niedrig und hat drei Fenstern und einem spitzem Dach
d.akrish
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
O. Weber, Synagoge S. 227
Alemannia Judaica
ggf. URL
http://www.alemannia-judaica.de/images/Images%2072/Herschberg%20Synagoge%20100.jpg
Breite
600
Höhe
401
Mimetype
image/jpeg
Der Abbruch der ehemaligen Synagoge (1999)
Bild einer Bauruine in schwarz weiß
d.akrish
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
O. Weber, Synagoge S. 227
Alemannia Judaica
ggf. URL
http://www.alemannia-judaica.de/images/Images%2072/Herschberg%20Synagoge%20101.jpg
Breite
600
Höhe
380
Mimetype
image/jpeg
Literatur
Alfred Hans Kuby Juden in der Provinz, 2. durchgesehene Auflage, Bernhard Kukatzki (Hrsg. Alfred Hans Kuby), 1989 Neustadt an der Weinstraße, Verlag Pfälzische Post.
Redaktionell überprüft
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