Schäferplatz 20
Sachsen-Anhalt
06429 Nienburg
Deutschland
In Nienburg an der Saale waren bereits im 17. Jahrhundert jüdische Kaufleute ansässig, die auf den Leipziger Messen handelten. Zum Gottesdienst ging man in die Synagoge in Bernburg. 1823 durften die Nienburger Juden am Schäferplatz eine eigene Synagoge erbauen, ein schlichtes Haus mit einem Betsaal und einem Raum für den Religionsunterricht. 1883 gab es nur noch drei jüdische Familien. Das ursprünglich vom Anhalt-Köthener Baumeister Gottfried Bandhauer geplante klassizistische Gebäude wurde 1888 von der jüdischen Gemeinde verkauft. Es wird seitdem als Wohnhaus genutzt. Noch 1960 befand sich die Westfassade in fast originalem Zustand. Heute ist das Gebäude komplett verändert und in einem nicht mehr erkennbaren Zustand gegenüber dem Entwurf von Bandhauer.
Der Friedhof der jüdischen Gemeinde lag seit 1840 außerhalb der Stadtmauer und wurde 1938 mehrfach geschändet (Novemberpogrome). Heute sind hier nur noch wenige Grabsteine erhalten.