Rathausgasse 11
63839 Kleinwallstadt
Deutschland
Zunächst war ein Betsaal oder eine erste Synagoge vorhanden. Eine (neue) Synagoge wurde 1827 erbaut. Bei der Einweihung des jüdischen Schulhauses in Kleinwallstadt 1899 wurde der Wunsch nach einem „zweckdienlicheren Betlokal und entsprechendem Ritualbad" geäußert, die neben dem Schulgebäude ausgeführt werden sollten.
In der NS-Zeit war die Synagoge mehrfach Ziel von Anschlägen durch Nationalsozialisten. Am 11. Juli 1933 wurde die große farbige Scheibe der Synagoge eingeworfen. 1934 wurde nach einem Bericht des Regierungspräsidenten von Unterfranken ein Brandanschlag auf die Synagoge geplant. Da im angrenzenden Garten eine mit Petroleum gefüllte Flasche gefunden wurde, an der ein kleines Bündel dürren Reisigs befestigt war, konnte der Anschlag noch rechtzeitig verhindert werden. In den Folgejahren wurde auch nachts in die Synagoge eingebrochen und Ritualien gestohlen. 1936 drangen SS-Leute während eines Gottesdienstes in die Synagoge ein und verhinderten, dass dieser zu Ende geführt werden konnte.
Nachdem die Zahl der jüdischen Gemeindeglieder stark zurückgegangen war, wurde die Synagoge am 29. März 1938 an nichtjüdische Privatpersonen verkauft. Dadurch entging das Gebäude einer Schändung beim Novemberpogrom 1938. Das Gebäude wurde in der Folgezeit zu einem Wohnhaus umgebaut und ist als solches (mehrfach umgebaut und erneuert) bis heute erhalten.
Eine Gedenktafel wurde im Herbst 1986 am Rathaus der Gemeinde angebracht. Sie wurde am 24. Dezember 1986 gestohlen. Eine neue Gedenktafel wurde daraufhin angebracht.
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