Kreuzstraße 17
64846 Groß-Zimmern
Deutschland
Zunächst war ein Betsaal vorhanden, später vermutlich eine ältere Synagoge, die erstmals als "Judenschule" erstmals 1802 im Brandkataster der Gemeinde genannt wird. Diese alte Synagoge stand auf dem Grundstück der neuen Synagoge von 1891 und wurde in baufälligem Zustand 1889 abgebrochen.
Der Betraum der neuen Synagoge hatte 64 Plätze für Männer und 36 Plätze auf einer Empore für die Frauen. Das Gebäude lag im Ortskern unmittelbar an der Kreuzstraße. Beim Bau handelte es sich um einen zweigeschossigen, verputzten Massivbau mit dem von Gebotstafel gekrönten Schildgiebel und dem Eingangsbereich an der Straße (von Westen her). Vermutlich befanden sich auch das Zimmer der Religionsschule und weitere Räume der Gemeinde in dem Synagogengebäude.
Acht Jahre nach der Einweihung der Synagoge stand im November 1899 ein großes Ereignis an: die Einbringung einer neuen Torarolle, die der seit 1849 bestehende "Jünglings-Verein" gespendet hatte.
Über vier Jahrzehnte war die Synagoge in Groß-Zimmern Zentrum des jüdischen Gemeindelebens. Wie lange Gottesdienste in der Synagoge stattfanden, ist nicht bekannt. In den 1930er-Jahren ging die Zahl der Gemeindeglieder durch Wegzug und Emigration stark zurück, sodass in diesem Zeitraum (schon 1933?) die Synagoge geschlossen wurde.
Beim Novemberpogrom 1938 wurde die Synagoge im inneren zerstört; das Gebäude blieb zunächst erhalten. 1939 kaufte eine Möbelfirma für 13.000 RM die ehemalige Synagoge. An wen der Betrag damals gezahlt wurde, ist nicht bekannt. Von nun an war in der ehemaligen Synagoge ein Möbellager.
1971 wurde das Gebäude im Zusammenhang mit der "Ortssanierung" abgebrochen. An seiner Stelle wurde eine moderne Mehrzweckhalle errichtet, die an das Bürgerhaus grenzt.
![Ehemaliges Synagogengebäude in Gross-Zimmern (vor 1970), damals Möbelfirma. Ehemaliges Synagogengebäude in Gross-Zimmern (vor 1970), damals Möbelfirma.](/sites/default/files/styles/jp_gallery_style/public/Grosszimmern%20Synagoge%20010.jpg?itok=0EWStOps)