An der Burg 4
34414 Warburg
Deutschland
Warburg war seit spätestens 1686 Sitz des Oberlandesrabbinates von Westfalen. Eine Betstube in einem Hause am Altstädter Markt wurde erstmals um 1650 erwähnt. Nachdem der Paderborner Fürstbischof Ende des 17.Jahrhunderts seine Zustimmung gegeben hatte, wurde eine Synagoge in der etwas abseits gelegenen, engen und steilen Altstadtgasse „An der Burg“ eingerichtet, das jüdische Schulhaus war an dem Gebäude angeschlossen. Am Abend des 10.November stürmten SA- und SS-Angehörige, unterstützt von Männern der in Arolsen stationierten „SS-Division Germania“, die Synagoge und zerstörten die Inneneinrichtung, die Dachkuppel und Teile der Umfassungsmauern. Kultgegenstände wurden entweiht und anschließend zusammen mit Synagogen-Inventar auf den Marktplatz geschleppt und öffentlich verbrannt.
1945 wurde die Synagoge renoviert und kurzzeitig für Gottesdienste genutzt. Später baute sie man zunächst zu einer Süßmosterei, später zu einem Wohnhaus, diese Nutzung besteht auch heute noch.
Durch die Stadt Warburg wurde eine Gedenktafel angebracht, die an die Geschichte des Hauses erinnert.