St. Marienstraße 2
16909 Wittstock/Dosse
Deutschland
Seit dem späten Mittelalter ließen sich jüdische Kaufleute in Wittstock nieder. Nahe des Zentrums, in der Mitte zwischen der St. Marienkirche und der Bischofsburg befand sich seit 1857 ein Betraum der ansässigen jüdischen Gemeinde in einem Wohnhaus.
Die Wände des Synagogenraums waren mit Wandfresken ausgestaltet. Diese bestanden aus floralen Elementen, die bis unter die Decke reichten. Diese blauen Malereien (siehe Bild) gehören außerdem mit zu den letzten Zeugnissen jüdischen Lebens in der Gemeinde Wittstock, denn bei einem Brand im Stadtarchiv 1958 gingen zahlreiche Dokumente, auch über die jüdische Geschichte der Stadt, verloren.
Heutzutage kann man dieses Gebilde leider nicht ohne weiteres Betrachten. Die ehemalige Synagoge ist komplett als Wohnhaus umfunktioniert, und ist auch bewohnt. Des Weiteren sind die Wandfresken durch den hinterher eingezogenen Dachboden teilweise verdeckt. Trotzdem kann man im oberen Teil noch die Wölbung durch die Holzbalken erkennen, dass dies nicht immer so ausgesehen hat. Ein weiterer Verdacht war, dass das Gebäude nicht nur als Gebetsraum genutzt wurde, sondern auch als Schule für die jüdischen Kinder. Dieser Verdacht konnte aber bisher nicht bestätigt werden.
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