Oranienburger Straße 30
10117 Berlin
Deutschland
Die sogenannte Neue Synagoge in der Oranienburger Straße, die mit ihrer 50m hohen goldenen Kuppel bereits aus der S-Bahn zu entdecken ist, war einst das größte jüdische Gotteshaus Deutschlands. Sie verfügte über mehrere Tausend Sitzplätze und galt als die prächtigste Synagoge Berlins. Die Synagoge wurde nach den Entwürfen der Architekten Eduard Knoblauch und August Stüler erbaut und nach sieben jähriger Bauzeit schließlich 1866 fertig gestellt. Während das liberale Gotteshaus bis 1940 verhältnismäßig verschont geblieben ist, ist sie nach einem Bombenangriff im November 1943 fast vollständig ausgebrannt. Nach Sprengung des Synagogenhauptraumes im Jahr 1958, begann man dreißig Jahre später mit dem Wiederaufbau des Gebäudes. Dabei wurde das Vorderhaus rekonstruiert, die Fassade zum Hinterhof jedoch modern, mit einer großflächigen Glasfassade, gestaltet. Am 7. Mai 1995 wurde der Bau unter dem Namen „Neue Synagoge – Centrum Judaicum“ feierlich eingeweiht. Die Neue Synagoge hat nicht, wie man es vermuten könnte, vorrangig die Funktion als jüdisches Gotteshaus. Sie ist vielmehr ein Ort, der die Geschichte des Berliner Judentums wiederspiegelt. Parallel zur Einweihung des Hauses wurde die ständige Ausstellung „Tuet auf die Pforten“, die die Geschichte der Synagoge sowie eben diese Geschichte des Berliner Judentums zeigt, eröffnet. Die dazugehörige „Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum“ befindet sich ebenfalls in den Räumlichkeiten und ist u.a. zuständig für die Koordination und Planung der Dauer- und Wechselausstellungen. Des Weiteren gibt es einen kleinen Synagogenraum sowie eine Mikwe (ein rituelles Tauchbad).
Der heute noch vorhandene Teil des Gebäudes steht unter Denkmalschutz.