Im Entenpfuhl
56727 Mayen
Deutschland
Bereits im Mittelalter gab es einen Betsaal beziehungsweise eine Synagoge (genannt 1313).
Im 18. Jahrhundert dürfte wieder ein Betsaal eingerichtet worden sein. Bis 1855 war dieser in einem Gebäude in der Keutelstraße. Mitte des 19. Jahrhunderts war der Neubau einer Synagoge aufgrund der rasch gestiegenen Zahl der jüdischen Einwohner dringend nötig geworden. Die Gemeinde konnte 1854 „Im Entenpfuhl" ein Grundstück erwerben und vermutlich noch im selben Jahr mit dem Bau einer neuen Synagoge beginnen. 1855 fand die Einweihung der Synagoge statt.
In den folgenden Jahrzehnten wurden immer wieder bauliche Veränderungen oder Reparaturen vorgenommen. Dabei wurde u.a. 1902 die Frauenempore erweitert, wobei zwei Anbauten an beiden Längsseiten des Gebäudes erstellt wurden.
Beim Novemberpogrom 1938 wurde die Synagoge von SA-Leuten geschändet, die Inneneinrichtungen zerschlagen, aufgestapelt und mit Benzin übergossen. Die Synagoge brannte völlig aus. Die herbeigerufene Feuerwehr beschränkte sich auf den Schutz der Nachbargebäude. Die Brandruine der Synagoge wurde wenig später abgebrochen.
Am 9. April 1981 wurde eine Gedenktafel an die Synagoge eingeweiht; sie trägt die Inschrift: „Hier stand von 1855-1938 die Synagoge der Jüdischen Gemeinde Mayen. Sie wurde am 10.11.1938 zerstört. Die Stadt Mayen 1980". An der Bürresheimer Straße erinnert ein Mahnmal in Form eines großen Davidsterns an die aus Mayen deportierten und umgebrachten Juden; die Inschrift lautet: „Zum Gedenken an die Juden aus Mayen. Einst Mitbürger; dann verfolgt, vertrieben, vernichtet"; weiter steht auf der Rückseite: „Wir erkennen, Herr, unser Unrecht; die Schuld unserer Väter: Ja gegen dich gesündigt (Jer. 14,20)".