Am Busdorf 3
33098 Paderborn
Deutschland
Die Synagoge von 1882 (Am Busdorf) lag im Osten der Innenstadt, ziemlich zentral zwischen dem Dom und der Busdorfkirche und gegenüber dem Vinzenzkrankenhaus.
Sie war ein nach Plänen des Architekten A. Baumann errichteter oktogonaler Zentralbau im orientalischen Stil aus gelben Ziegelsteinen mit kupfergedecktem Dach (Details bei Pracht, Jüdisches Kulturerbe 467). Es gab Raum für etwa 300 Personen, davon ca. 190 im Hauptschiff und 100 auf der Frauenempore. 1905 wurde die Synagoge um einen westlichen Vorbau mit Emporen erweitert, 1928 mit Kupferplatten neu eingedeckt.
Da die Synagoge direkt an Wohnbebauung grenzte, wurden am 9. November "nur" Teile der Inneneinrichtung zerstört. Erst als Feuerwehr und Polizei vor Ort waren, setzte sie die SS am Folgetag unter Beteiligung zweier leitender Beamter der Stadtverwaltung in Brand. Sie brannte im Innern völlig aus und wurde kurz darauf abgerissen.
Unter "Medien" (s.o.) ist eine virtuelle Rekonstruktion der Synagoge zu sehen.
die Busdorfkirche, rechts davon das St. Vincenz-Krankenhaus, vorn rechts Wohnhäuser
im Hintergrund die Busdorfkirche, rechts das St. Vincenz-Krankenhaus